Nach etwas über zwei Jahren Goldgräberstimmung inmitten einer globalen Pandemie schlug die Situation für die Velobranche im Sommer 2022 radikal um: Wegen steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Zukunftsaussichten brach die Konsumstimmung ein, grössere Anschaffungen wurden zurückgestellt.
Zugleich füllten verspätete Velos und E-Bikes des Jahrgangs 2022 und regulär vorgeorderte 2023er-Ware die Lager von Importeuren wie Fachhändlern – und banden deren Kapital. Vor diesem Effekt sind auch grosse Anbieter wie Scott Sports nicht gefeit.
Darlehen verschafft Scott etwas Luft
Laut der Zeitung Korea JoongAng Daily hat die Youngone Corporation, die 2015 zum Mehrheitseigentümer von Scott Sports aufstieg, kurz vor dem Jahreswechsel entschieden, Scott Sports ein Darlehen in der Höhe von umgerechnet gut 150 Millionen Franken zu gewähren.
Dieses soll als Betriebskapital verwendet werden. Zu Jahresbeginn wurde eine erste Tranche in der Höhe von 100 Millionen Franken aus Südkorea überwiesen. Weitere Beträge sollen bei Bedarf im Lauf des Jahres folgen.
Auf Nachfrage von Velojournal bestätigt Reto Aeschbacher, Chief Marketing Officer von Scott, die Kapitalspritze. «Das Bikegeschäft benötigt eine langfristige Finanzierung, gerade in Zeiten, in denen die Lagerbestände hoch sind. Dies hat nun Youngone in Form eines kurzfristigen Darlehns sichergestellt.»
Scott Sports wies für 2022 einen Gewinn von 39,23 Millionen Franken aus, im Jahr zuvor lag der Gewinn bei 31 Millionen Franken.







