Nachhaltigkeit: Gutes Gewissen trotz voller Funktion?

Bei Sportbekleidung zählt zuerst einmal die Funktion – also der Schutz vor Wind und Wetter und die Klimaregulierung. Immer mehr Anbieter betonen ihr Umweltbewusstsein.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Hintergrund, 02.02.2022

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Wenn es um Nachhaltigkeit von Softgoods geht, sind zwei Faktoren zu beachten: Einmal das Produkt an sich und wie sehr dessen Herstellung und Entsorgung Umwelt und Gesellschaft belastet. Zudem spielt es eine grosse Rolle, wie ein Anbieter im Alltag wirtschaftet. Damit Produkte umweltfreundlicher werden, suchen viele Hersteller nach Alternativen zu Kunstfasern.

Das können Naturfasern wie Merino sein oder aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Fasern wie das auf Zellulose basierende Tencel-Material oder Bio-Baumwolle. Wenn sich keine Alternative bietet, kommt das Recycling ins Spiel: Aus PET-Flaschen lassen sich Polyester- und aus alten Fischernetzen Nylonfasern gewinnen. Dazu kommt der Verzicht auf besonders schädliche Verfahren wie die PFC-Imprägnierungen.

Zurück in die Flicki

Der ökologische Fussabdruck lässt sich aber nicht allein in der Produktion reduzieren. Ebenso wichtig ist eine lange Lebensdauer der Produkte. Im Bike­wear-Segment ist billige Fast Fashion zum Glück nicht wirklich ein Thema. Aber schnelle Kollektionswechsel kommen auch beim Fachhandel nicht gut an.

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Flicken statt wegwerfen: Zunehmend mehr Textilhersteller bieten eigene Reparaturservices an. (Bild: Vaude)

Zeitlose Designs sind daher von Vorteil. Hinzu kommt der Aspekt der Reparierbarkeit: Ausser Vaude bietet auch Rapha der Kundschaft einen Reparaturservice an, damit ein dummer Sturz nicht zu einer Neuanschaffung zwingt. Potenzial zu einer Reduktion der Umweltbelastung bietet sich auch beim Versand der Ware, wo kompostierbare oder mehrfach verwertbare Beutel bei Anbietern wie Pearl Izumi und Santini für weniger Abfall sorgen.

Obacht bei Labels

Nicht alle Ökolabel geben gleich viel Aufschluss über die Bemühungen der jeweiligen Hersteller. Als starke Zertifikate gelten Blue Sign und der Grüne Knopf. Bei beiden erfolgt eine unabhängige Prüfung, und diese bezieht neben ökologischen auch soziale Kriterien mit ein. Skepsis ist dagegen angebracht, wenn Labels und Zertifikate ausschliesslich auf Selbstkontrolle beruhen.

(Aus Cyclinfo Magazin 1/2022 zum Thema «Nachhaltigkeit».)

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