Gegen Engpässe bei Batteriezellen

Beim Einkauf industrieller Batterie-Module konkurrieren Hersteller von E-Bikes mit Herstellern von elektrischen Autos und Unterhaltungselektronik - und hat oft das Nachsehen. Nun sollen diese Engpässe durch eine neue, grosse Fertigungsstätte in Deutschland gemildert werden.

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Branche, 23.05.2017

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Vom neuen 21700-Batteriezellenstandard erhoffen sich Hersteller von E-Bikes wesentliche Fortschritte bei Gewicht und Kapazität der Akkus. Aber die neuen Zellen werden bisher nur von wenigen Firmen produziert, und wegen der hohen Nachfrage - nicht zuletzt seitens des Elektro-Auto-Herstellers Tesla - kamen diese Zellen bisher erst in homöopathischen Stückzahlen an E-Bikes zum Einsatz. Auch Mo-hua Yang, Geschäftsführer des Batterie-Herstellers TD Hitech Energy Co. in Taiwan, der unter anderem die Akkus von Stromer und Stöckli fertigt, betont auf Anfrage, dass die Verfügbarkeit von Lithium-Ionen-Zellen im Moment für Engpässe sorge und nicht die Kapazitäten zu deren Assemblage. Um diese Engpässe zu mildern, plant das neu gegründete Unternehmen TerraE Holding GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main nun den Bau einer Grossserien-Produktion für Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland. Das erklärte Ziel lautet, schrittweise Fertigungskapazitäten von bis zu 34 GWh/Jahr bis zum Jahr 2028 aufzubauen. Das Geschäftsmodell wird das einer „Foundry“ sein, ähnlich der Praxis in der Halbleiterindustrie.

Je mehr Reichweite von einem E-Bike verlangt wird, desto mehr
Batteriezellen brauchte der Akku - das erklärt die hohe Nachfrage. 

Gründungsgesellschafter sind die BMZ Holding GmbH, Europas führender Hersteller von industriellen Batteriemodulen und auch in der Fahrrad-Branche als Akku-Partner von Brose ein bekannter Akteur, Dr. Ulrich Ehmes, ehemals CEO des Schweizer Batterieherstellers Leclanché SA, und Holger Gritzka, bislang Manager beim Anlagenbauer thyssenkrupp System Engineering. Gritzka wird auch die Geschäftsführung übernehmen. Adressiert werden die Märkte Industrie und Elektromobilität mit verschiedenen Zell-Formaten. Die Finanzierung soll durch industrielle Partner sowie Finanzinvestoren sichergestellt werden. Gespräche mit Partnern in weiteren europäischen Ländern laufen. Wichtiger Bestandteil des Fertigungskonzeptes sind Ergebnisse, die im Rahmen des Projektes „Giga-LIB“ entwickelt wurden, das vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Entstanden ist die Initiative im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Lithium-Ionen-Batterien „KLiB“, dem fünfundvierzig Unternehmen und Institute angehören.
www.terrae.com
www.bmz-group.com

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