Die letzten Neuerungen im Downhill- und Enduro-Segment bei den Federgabeln waren oftmals nur Anpassungen der Chassis: Weil 29-Zoll-Laufräder auch in diesen Segmenten voll angekommen sind, wurden Tauch- wie Standrohre und allenfalls der Nachlauf an die grösseren Räder angepasst. Für 2021 rührt Fox auch an die Innereien der Federelemente - und hat bei der Verbesserung der bestehenden Produktpalette zwei Ziele im Fokus: Das fürs Komfortempfinden entscheidende Ansprechverhalten auf kleine Schläge zu verbessern und das Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht weiter zu optimieren. Und das bei den bestehenden Plattformen 36 und 40 sowie der komplett neuen Baureihe 38.

Das auffälligste Merkmal der neuen Fox-Gabeln mit viel Federweg sind die Kanäle auf der
Rückseite der Tauchrohre, die eine Reihe von Vorteilen im Fahrbetrieb mit sich bringen.
Für ein feineres Ansprechverhalten greift Fox zu zwei Methoden: Eine Distanzhülse in den «Floating Axle»-Ausfallenden, die sich per Inbusschraube fixieren lässt, sorgt dafür, dass die Nabe ohne Spiel in die Ausfallenden passt - und die Tauchrohreinheit beim Klemmen der Achse nicht unter Spannung gesetzt wird. Für Gewichtsbewusste gibt’s eine «Kabolt-X»-Steckachse mit dieser Feineinstellung. Zudem vergrössern Kanäle auf der Rückseite der Tauchrohre das effektive Volumen der negativen Luftkammer - und sorgen für eine stete Schmierung der Abstreifdichtungen. Bei den Factory-Varianten verpasst Fox diesen Kanälen mit den «Bleeders» kleine Ventile, über die sich Druckunterschiede in den Tauchrohren per Knopfdruck ausgleichen lassen.

Dank weiter nach vorne bauendem Bügel kommen sich die Tauchrohreinheit und das Steuerrohr
des Rahmens auch dann nicht in die Quere, wenn man den ganzen Federweg nutzt.
Auffällig ist der deutlich rundere Bügel der Tauchrohreinheit: Dieser bietet auch 2.6 Zoll breiten Reifen locker Platz und weist hinten fachwerkartige Aussparungen auf. Vor allem aber weist er einen grösseren Versatz nach vorne auf. So kommen sich der Bügel und voluminöse Steuerrohre moderner Carbonrahmen selbst dann nicht in die Quere, wenn man einen üblen Durchschlag fabriziert und den gesamten Federweg ausnutzt. Ein weiteres Detail bleibt vorerst der neuen Baureihe 38 vorbehalten: Das Steuerrohr ist innen elliptisch und weist in Fahrtrichtung vorne und hinten eine grössere Wanddicke auf als auf den Seiten - ähnlich, wie man es von Thomsons «Elite»-Sattelstützen kennt.

Mit der «VVC»-Technologie bietet die «Grip2»-Dämpfung noch mehr Einstellmöglichkeiten,
und auch an sauber zu montierendes Mini-Schutzblech hat Fox gedacht.
Doch auch bei den Innern hat sich etwas getan: Der Druckstufe der «Grip2»-Dämpfung, die bei den Factory-Gabeln zum Einsatz kommt, verpasst Fox für 2021 mit «VVC» eine zusätzliche Einstellung. «VVC» steht dabei für «variable valve control» und soll eine Bandbreite für die Einstellung der Highspeed-Druckstufendämpfung bieten, die sonst nur durch eine Änderung der Shims im Innern des Dämpfers machbar ist. Zudem fällt das Volumen der Negativ-Luftkammer bei Gabeln mit «Float Evol»-System grösser aus, was zusammen mit den Kanälen auf der Rückseite der Tauchrohe und den für ein feineres Ansprechverhalten sorgt.

Ob für Downhill, Enduro oder All Mountain: Fox hat 2021 passende Gabeln am Start,
und das jeweils in Varianten für normale Mountain Bikes wie für E-Mountainbikes.
All diese technischen Neuerungen kommen an den Factory-Varianten der Federgabel-Baureihen 36, 38 und 40 zum Einsatz, die alle für Räder der Dimension 27.5 und 29 Zoll angeboten werden. Dabei baut die «36»-Baureihe wie gehabt auf Standrohre mit 36 mm Durchmesser auf und bietet 150 bis 160 mm Federweg. Die Downhillgabel «40» wird mit allen neuen Technologien zunächst nur in der «Factory»-Variante angeboten und bietet 203 mm Federweg. Dazwischen ist die neue «38» mit einem Federweg von 160 bis 180 mm und Standrohren mit 38 mm positioniert. Diese Gabel dürfte nicht nur oft bei Enduro-Rennen, sondern auch an langhubigen E-Mountainbikes zum Einsatz kommen.







