Für 2017 halten sich die Änderungen noch in Grenzen: Bei der Hallenbelegung will sich die Eurobike weitgehend an die Neuerungen des Jahres 2016 halten, und auch die Test-Zone hinter den B-Hallen soll erhalten bleiben. Die Eurobike Media Days ziehen dagegen von Kirchberg im Tirol zum Kronplatz im Südtirol um. Basierend auf der Rückmeldung einer überwältigenden Mehrheit der Aussteller werden die dieses Jahr erstmals durchgeführten, zweitägigen Festival Days auf einen Tag reduziert. Fünf Tage Messe plus Aufbau und Abbau hatten sich schlicht als zu viel des Guten erwiesen. Dennoch ist für Klaus Wellmann als Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen klar: „In Zeiten der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ist eine Leitmesse umso mehr gefragt. Um diese Funktion zu erfüllen, müssen an dieser aber alle auf dem Markt relevanten Hersteller vertreten sein. Genau daran müssen wir arbeiten, indem wir das tun, was die Branche will.“ Dass der Messekalender nur noch sehr bedingt zum Modell- und Produktionszyklus der Industrie passt, ist eine oft gehörte Kritik. Bloss wollte sich bisher kein Akteur als erster bewegen.

Die detaillierte Erläuterung der Eurobike-Zukunftspläne in Frankfurt war Chefsache:
Stefan Reisinger (Mitte) und Klaus Wellmann (rechts daneben) mit Journalisten.
Nun setzt die Eurobike alles daran, diese Blockade aufzulösen. Und das mit einem mutigen Schritt auf das Jahr 2018 hin: Die Messe wird um fast zwei Monate auf den 8. Juli nach vorne rücken und wieder zu einer reinen Fachmesse ohne Endverbraucher-Tag werden. Dieser Termin war frei geworden, weil die Outdoor-Messe vorverlegt worden war. „Auf Grund vieler Gespräche sind wir überzeugt, dass dieser frühere Termin den Bedürfnissen der Branche weit besser gerecht wird. Und dass dies einige grosse Akteure, die zuletzt auf Hausmessen gesetzt haben, dazu bringen wird, an die Eurobike zurück zu kehren“, erklärt Stefan Reisinger dazu. Als reine Fachmesse kann die Eurobike auch bei den Wochentagen neue Wege gehen: Neu soll die Messe am Sonntag anfangen und bis Dienstag oder Mittwoch dauern - ob die Messe drei oder vier Tage dauern soll, soll erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. „So erhalten Fachhändler die Gelegenheit, die Messe an Tagen zu besuchen, an denen ihr Geschäft ohnehin geschlossen ist - wodurch ihnen weniger Umsatz entgeht“, so Reisinger.
All diese Änderungen sind das Resultat eines intensiven Austauschs der Messemacher mit Vertretern der Branche - aktuellen Ausstellern wie solchen, die im Moment ohne die Eurobike planen. Damit sich alle Akteure auf dem Markt auf den deutlich früheren Termin einstellen können, hat man sich für eine frühzeitigen Kommunikation entschieden. Schliesslich wird es für die Hersteller eine Herausforderung, ihre Neuheiten für die kommende Saison bereits anfangs Juli in Friedrichshafen am Start zu haben. Der Termin anfangs Juli hat laut den Messe-Verantwortlichen einen weiteren Vorteil: Die Unterkünfte am Bodensee dürften dann etwas weniger stark ausgelastet sein - eine andere, häufig in Zusammenhang mit der Eurobike gehörte Kritik. Noch unklar ist, ob die Eurobike die Fachhändler zusätzlich mit einem ausgebauten Schulungsangebot wie der Eurobike Academy nach Friedrichshafen locken will: „Hier gilt es eine stimmige Balance zu finden - schliesslich kann es nicht in unserem Interesse liegen, Fachhändler in Schulungen zu binden und sie so von den Ständen unserer Aussteller fern zu halten“, gibt Klaus Wellmann zu bedenken.







