Anti-Aging auf dem Ergotrainer

Warum altert der Doktor nicht? V. Love verrät sein Geheimnis.

Dr. V. Love, Velosoph (dr.v.love@velojournal.ch)
VLove, 17.07.2013

Lieber Dr. V. Love

Ich bin ein regelmässiger Leser Ihrer fachlich durchaus fundierten Artikel im velojournal. Dazu habe ich eine Frage, die mich schon seit längerer Zeit beschäftigt: Ich bin ein Allwetter-Radler. Und das sieht man mir mit zunehmendem Alter auch an: Falten, Furchen, Sonnenblasen und vom Ozon gerötete Augen. Wie schaffen Sie es, auf Ihrem Foto seit Jahr und Tag denselben frischen und jungen Eindruck zu machen? Chapeau und weiter so!

M.S., per E-Mail

Sehr geehrter Herr Sigrist

Als Universalgelehrter lebe ich nach der Devise «mens sana in corpore sano». Um Geist und Körper rein zu halten und jene 690 bis 800 Jahre zu erreichen, zu denen wir biologisch fähig sind, betreibe ich striktes Anti-Aging.

Mein Labor-Lebensraum ist ein perfekter Mikrokosmos. Die ideale Sonneneinstrahlung, ein erfrischendes Sauerstoffgemisch und das Fehlen von Verkehrslärm und Schmutz halten mich jung. Mutwillig wie Sie – im UV-CO2-Dschungel – setze ich mein Leben aber nicht aufs Spiel. Auf meinem Ergotrainer im Hologramm-Raum finde ich risikofrei und ohne Autos die schönsten Touren vor.

Ich habe keinen Sex, trinke keinen Alkohol und schlafe immer gleich viel, um stark zu bleiben. Stattdessen ernähre ich mich von Fischen, Olivenöl, Goya-Gurken, Tofu, Obst und Grüntee. So kombiniere ich die Ernährung des Mittelmeerraums und der Insel Okinawa in Japan, wo besonders viele über Hundertjährige leben. Ich schlucke Blutdrucksenker sowie Entzündungs- und Thrombozyten-Aggregationshemmer, um Risikofaktoren auszuschalten. Dank den Errungenschaften der Psychopharmazie ist schliesslich auch meine Stimmung stets schwankungsfrei hervorragend. So hoffe ich, dass mein Bild im velojournal auch in 659 oder gar in 769 Jahren noch genau gleich aussieht. Das einzige Problem: Velos gibt es dann längst nicht mehr, und meine Kolumnen auch nicht, weil niemand mehr lesen kann. Zum Glück habe ich noch ein paar hundert Jahre Zeit, um auf neue Ideen zu kommen.

Ihre Fragen:

Dr.V.Love@velojournal.ch

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