Von Trottoir ins System: Veloparking in Basel

Am Bahnhof SBB in Basel wird das Veloparking digital: Ein neues Leitsystem zeigt künftig freie Plätze in Echtzeit an und macht die Suche nach einem Abstellplatz deutlich einfacher.

Aline Kuenzler, Autorin (aline.kuenzler@velogisch.ch)
News, 12.09.2025

Rund um den Bahnhof SBB in Basel wird die Veloparkierung umfassend modernisiert. Der Grosse Rat hat im September einstimmig 4,5 Millionen Franken für den Ausbau von Veloinfrastrukturen bewilligt. Dieses Kostendach umfasst unter anderem die Neuanordnung der Veloabstellplätze auf der Südseite des Bahnhofs und die Einführung eines digitalen Leitsystems. Für dieses Teilprojekt sind aktuell 550'000 Franken budgetiert. 

Der Löwenanteil der Gelder ( 3,37 Millionen Franken) wird für den Ausbau der Bahnhofszufahrten sowie für die Gleisquerung eingesetzt. Nicole Ryf vom Bau- und Verkehrsdepartement erklärt gegenüber dem Onlineportal bzbasel: «Der Kanton finanziert das Leitsystem, da es über den Standard für Veloabstellplätze hinausgeht und wir ein grosses Interesse daran haben, den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen».

Kameras entlarven Langzeitparker

Nach Abschluss der Gleisfeld-Erweiterung Ende 2025 werden die Veloparkplätze neu angeordnet, wodurch die Kapazität von bisher rund 700 auf knapp 1000 Plätze steigt.  Im Anschluss werden gemäss dem Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt etwa 60 bis 70 Prozent der Plätze durch das Leitsystem erfasst. 

«Mit dem Leitsystem, das die Belegung der Veloabstellplätze erfassen und anzeigen kann, soll der Nutzen dieser Plätze verbessert und das illegale Abstellen auf umliegenden Trottoirs reduziert werden», erklärt Daniel Hofer, Co-Leiter Kommunikation des Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt gegenüber Velojournal. 

Kameras auf der gegenüberliegenden Abstellanlage erkennen, ob ein Velo im Ständer steht und wie lange es bereits parkiert ist. So kann das Leitsystem nicht nur in Echtzeit die Belegung der Veloplätze abbilden, sondern Velofahrer und Velofahrerinnen auf Parkplatzsuche anhand digitaler Anzeigen rasch zu freien Plätzen leiten. Längere Zeit unbenutzte Velos können mit Hilfe des Parksystems identifiziert und entfernt werden, wodurch die Bewirtschaftung der Plätze deutlich erleichtert werden soll, meint Hofer. 

Ein Novum für Basel, nicht aber für die Schweiz

Die ersten Veloständer neben den neu gebauten Gleisen stehen bereits. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll das Leitsystem bis 2027 in Betrieb genommen werden. «Wir möchten mit diesem Pilotprojekt wertvolle Erfahrungen sammeln» sagt Ryf gegenüber bzbasel.

 Bereits in der bestehenden Velostation auf der Nordseite des Bahnhofs werden Ein- und Ausfahrten von Velos registriert. Das Leitsystem zum freien Parkplatz ist aber neu für den Standort Basel und kann als Vorzeigeobjekt dienen. Nicht nur in Tiefgaragen für Autos, sondern auch in Veloparkings sind Leitsysteme bereits etabliert. In den Velostationen an den Bahnhöfen Zürich und Bern etwa werden Kapazitäten am Eingang des Parkings so angezeigt. 

 

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