Verkehr in Zahlen

Ist die Schweiz ein Autoland und sind Motorfahrzeuge tatsächlich so sauber, wie die Hersteller gerne behaupten? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Publikation «Mobilität und Verkehr 2018» des Bundesamtes für Statistik.

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12.12.2018

Das Bundesamt für Statistik hat mit «Mobilität und Verkehr 2018» eine umfassende Übersicht des Schweizer Verkehrs herausgebracht. Velojournal hat sich die Publikation angeschaut und einige interessanten Punkte herausgepickt.

Wie viele Kilometer Strassen gibt es in der Schweiz?

Das Strassennetz (Autobahnen, Kantons- und Gemeindestrassen) erstreckt sich auf einer Länge von 71'557 Kilometern.

Wie viel Platz braucht der Verkehr?

Zur Verkehrsinfrastruktur werden neben den Strassen und Schienen auch Bauten wie Bahnhöfe, Haltestellen, Flugplätze und Bootsanlegestellen gezählt. Die Verkehrsinfrastruktur beansprucht gut zwei Prozent der schweizerischen Landes- und fast ein Drittel der Siedlungsfläche. Gut zu wissen: Strassen und Autobahnen nehmen mit 88 Prozent der grössten Teil der Schweizer Verkehrsfläche ein.

Wie viele Fahrzeuge gibt es in der Schweiz?

Im Jahr 2017 waren hierzulande rund 6,2 Millionen Motorfahrzeuge unterwegs. Mit 4,6 Millionen ist der Anteil der Personenwagen am Motorfahrzeugbestand am grössten. Seit 1980 hat sich die Anzahl Autos in der Schweiz verdoppelt; jene der Töffs aber sogar verfünffacht. Wie viele Velos unterwegs sind, lässt sich nicht genau sagen. Befragungen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass 65 Prozent der Schweizer Haushalte mindestens ein Fahrrad besitzen.

Gibt es in der Schweiz viele Autos?

Vergleicht man den Schweizer Motorisierungsgrad (Anzahl Autos auf 1000 Einwohner) mit jenem der EU, so kann diese Frage bejaht werden. Während in der Europäischen Union auf 1000 Personen 507 Autos kommen, sind es in der Schweiz 537.

Wie viele Personen sitzen durchschnittlich in einem Auto?

Der Besetzungsgrad eines Autos lag 2015 im Schnitt bei 1,56 Personen. Wie gut ein Auto besetzt ist, hängt jedoch stark vom Einsatzzweck ab. Am besten ausgelastet werden Fahrzeuge im Freizeitverkehr, wo jeweils knapp zwei (1,9) Personen pro Auto unterwegs sind. Demgegenüber sitzen Berufspendlerinnen und Pendler alleine hinter dem Steuer. Der Besetzungsgrad bei Fahrten zur Arbeit beträgt nur 1,1 Personen pro Auto.

Wie und wie lange sind die Schweizerinnen und Schweizer jeden Tag unterwegs?

Die Schweizer Wohnbevölkerung war 2015 pro Person und Tag rund eineinhalb Stunden unterwegs und legte dabei im Schnitt 36,8 Kilometer zurück. Das Auto als Verkehrsmittel hat mit 65 Prozent den grössten Anteil an der zurückgelegen Tagesdistanz. Ein Viertel entfällt auf den ÖV, auf den Fuss- und Veloverkehr entfallen acht Prozent. Der sogenannte Langsamverkehr beansprucht aber Zeit. Im Mittel waren die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz 2015 täglich eine halbe Stunde zu Fuss und vier Minuten mit dem Velo unterwegs.

Welches ist das schnellste Verkehrsmittel?

Der Zug ist das mit Abstand schnellste Verkehrsmittel. Bahnetappen werden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 62 km/h zurückgelegt. Das mittlere Tempo eines Autos liegt im Vergleich dazu bei knapp 40 Stundenkilometern (37 km/h), das eines Velos bei 13 und jenes eines E-Bikes bei 17 km/h.

Ist der Strassenverkehr sauber?

Der Verkehr, und damit wir alle, hat einen erheblichen Anteil an den Schweizer CO2-Emissionen. Im Jahr 2016 war er (ohne internationalen Flugverkehr) für 38 Prozent des CO2-Austosses im Land verantwortlich. Dreiviertel der verkehrsbedingten Treibhausgasemission entfällt auf Personenwagen, nochmals 18 Prozent auf Lastwagen. Im europäischen Vergleich stossen die in der Schweiz neu zugelassenen Autos überdurchschnittlich viel CO2 aus.

 

Bild: Bundesamt für Statistik BFS