Mit einem globalen Wachstum der Umsätze um über 30 Prozent gehört die Velobranche zu den Gewinnern der Covid-19-Pandemie. Im ersten Quartal des Kalenderjahrs 2020 standen viele Produzenten in Fernost aber zunächst einmal vor ernsthaften Problemen: Nach den Ferien zum chinesischen Neujahr, die das erste Quartal zusammen mit saisonalen Effekten ohnehin zum schwächsten des Jahres machen, verhinderten Reisebeschränkungen, zunächst innerhalb Chinas und dann auch in anderen Ländern in Fernost, dass die industrielle Fertigung wie gewohnt wieder Fahrt aufnehmen konnte. Vergleichbare Probleme gibt es dieses Jahr nicht, aber die Nachfrage ist unverändert hoch.

Von einem saisonal bedingt schwachen, ersten Quartal kann dieses Jahr bei
Shimano keine Rede sein: Umsatz und Gewinn wachsen kräftig. Bild: zVg
Wegen dieser Ausgangslage überrascht es nicht, dass der japanische Komponentengigant Shimano spektakuläre Zahlen zum ersten Quartal vorlegt: Der Umsatz der Bike-Division legte um 76.3 Prozent auf CHF 866.73 Millionen zu, der Betriebsgewinn stieg gar um 170 Prozent auf CHF 231.64 Millionen. Dagegen fiel das Wachstum der Angelsparte mit 26 Prozent geringer aus. Dadurch stiegen der Umsatz des Gesamtunternehmens um 64 Prozent und der Betriebsgewinn um 157 Prozent. Shimano verweist im Quartalsbericht auf die unverändert hohe Nachfrage in Schlüsselmärkten wie Europa und Nordamerika und in vielen Ländern nach wie vor tiefe Lagerbestände.

Garmin hat in allen Geschäftsfeldern zugelegt, wächst aber im Fitness- und
Outdoor-Segment dank innovativer Produkte besonders stark. Foto: zVg
Mit der Übernahme des Werkzeug- und Fitnesstrainer-Spezialisten Tacx hat sich Garmin von einem Navigationsspezialisten zu einem breit abgestützen Anbieter von Zubehör in der Velobranche entwickelt. Bei Garmin legte der Umsatz der Fitnesssparte im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf CHF 281.2 Millionen zu - dagegen stieg der Umsatz des Gesamtunternehmens "nur" um 25 Prozent auf CHF 976.95 Millionen. Ohne die Engpässe bei Halbleitern, Sensoren und Microchips hätte der Umsatz noch höher ausfallen können. Auch der Betriebsgewinn der Fitnesssparte stieg gegenüber dem Vorjahr um 138 Prozent, während der Betriebsgewinn des Gesamtunternehmens nur um 36.6 Prozent auf CHF 200.87 Millionen stieg.

Die Covid-Pandemie schlug sich bis im Juli 2020 in den Importen und Exporten
von Taiwan nieder - seither stehen die Zeichen auf Wachstum. Statistik: zVg
Auch die Exportstatistik von Taiwan als einem wichtigen Herkunftsland von Velos, Teilen und Zubehör zeigt ein ähnliches Muster: Im Vergleich zum Vorjahr legten die Exporte im ersten Quartal des laufenden Jahres um 19.57 Prozent zu - und allein im März um über 27 Prozent. Ein starker Treiber waren dabei elektronische Bauteile wie Chips und Halbleiter sowie die Unterhaltungselektronik, aber auch die Velohersteller trugen ihren Teil zu den deutlich gewachsenen Exporten bei. Dank dieser Exporte legte das Bruttoinlandprodukt Taiwans im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 8 Prozent zu. Von einer Krise kann somit in Taiwan keine Rede sein: Der Wirtschaftsmotor brummt.







