Velobranche hat Humor nicht verloren

Der 1. April bot auch dieses Jahr wieder Gelegenheit zu nicht ganz ernst gemeinten Produktpremieren und Ankündigungen. Cyclinfo bietet einen Überblick über einige der gelungeneren Scherze aus der Velobranche.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 06.04.2021

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Wenn Vorab-Meldungen im elektronischen Briefkasten landen, die erst per 1. April veröffentlicht werden dürfen, ist für Redaktionen Vorsicht geboten. Denn die Tradition der 1. April-Scherze reisst auch inmitten einer Pandemie nicht ab. Das zeigen eine Reihe von «neuen» Produkten und Service-Angeboten, die nicht ganz ernst gemeint sind. Etwa die speziellen Schraubenzieher von Unior Tools (Link) für Linkshänder.

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Bremst doppelt gemoppelt besser? Laut Campagnolo schon, am 1. April. Foto: zVg

Campagnolo (Link) überraschte mit der Ankündigung einer «Smart Disc Technology»: Diese soll je nach Strecke eine schnelle Montage einer zweiten Bremsscheibe und Bremszange vorne erlauben, wie man dies von leistungsstarken Motorrädern kennt. Weil Campagnolo bei der Entwicklung von Scheibenbremsen fürs Rennvelo nicht eben zu den Pionieren gehörte, sitzt dieser Witz umso mehr.

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Was ist besser: Elf, zwölf oder gar dreizehn Gänge? Die Antwort von
Schindelhauer lautet am 1. April: 252 Gänge! Foto: zVg

Der Berliner Velohersteller Schindelhauer (Link) präsentierte am Modell «Wilhelm CCLII» ein Schaltkonzept, das neue Massstäbe setzen soll. Dazu wird ein 18-Gang-Getriebe von Pinion mit der Speedhub von Rohloff kombiniert, was 252 Gänge (worauf die Modellbezeichnung in römischen Zahlen anspielt) und eine Bandbreite von unglaublichen 3350 Prozent ergibt - oder eher ergäbe.

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Selbst ist der Radsportler: Für alle, die sich Titanschweissen unter Sauerstoff-
Ausschluss zutrauen, lanciert Cane Creek das «eeWings DiY»-Kit. Foto: zVg

Cane Creek (Link) kündigte an, den Einstiegspreis für die sündhaft teueren «eeWings»-Titankurbeln deutlich senken zu wollen - mit der Lancierung des «eeWings DIY»-Kits. Alles, was der Käufer noch brauche, sei eine TIG-Schweissanlage, ein Druckbehälter mit Argon-Gas, etwas Titan als Schweisszusatz und ja: eine ruhige Hand, damit die Schweissnähte genauso fein und gleichmässig ausfallen wie beim Original.

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Das «Multi-Powerloc 4000 GTR BT» von Contec kann noch viel
mehr, als nur Velos Schutz vor Langfingern zu bieten. Foto: zVg

Ein ganz neue Definition des Begriffs «Smart Lock» präsentierte der Zubehör- und Teilespezialist Contec (Link): Statt beim Schliessmechanismus auf die digitale Kopplung von Schloss und Smartphone zu setzen, weist das «Multi-Powerloc 4000 GTR BT» eine Auswahl an Werkzeugen auf, die sich aus dem Schliesszylinder ausklappen lassen. Auch ein USB-Port, um verschiedene elektronische Geräte aufladen zu können, darf nicht fehlen.

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Aufsprühen, einwirken lassen und abwischen: Wenn's nur so einfach wäre. Foto: zVg

Den Traum aller putzfaulen Radsportler lancierte Muc-Off (Link) pünktlich zum 1. April. Der «High-Pressure Quick Drying Degreaser» soll durch ein besonders einfaches Handling überzeugen. Einfach den Spray auf staubige oder schmutzige Flächen aufbringen, kurz einwirken lassen und abwischen - und schon glänzt das geliebte Velo wieder wie neu. Schön wär’s…

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Wiederholte Velokäufe können das Haushaltsbudget und Beziehungen
strapazieren - Industry Nine will darum Abhilfe schaffen. Foto: zVg

Der Laufradspezialist Industry Nine (Link) denkt auch daran, die Beziehungen von Radsportlern harmonisch zu gestalten. Im Rahmen des «n-1 Bike Conversion Service» werden gezielte Tuning-Massnahmen angeboten, die ein teures, neues Velo alt oder günstiger aussehen lassen. So ist dafür gesorgt, dass der Partner nicht mitbekommt, dass man sich schon wieder ein teures Velo geleistet hat.

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Bei Velo-Abenteuern in der Natur geht doch nichts übers Smartphone und
ein Dutzend Apps, die das Leben einfacher machen - oder?! Foto: zVg

Passend zum Trendthema Gravelbikes und Bikepacking haben Gunnar Fehlau und der Pressedienst Fahrrad (pd-f, Link) zudem die wichtigsten Smartphone-Apps zusammengestellt, um sicher über die Runden zu kommen - von der «Pfütz-o-Meter»-App zur Messung der Pfützentiefe bis zur «Flattr»-App, die der Vermeidung von Anstiegen dient.

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Mittreten für ein günstigeres Billet: Dies wollen die Basler Verkehrsbetriebe
radsportbegeisterten Passagieren in Zukunft bieten. Foto: BVB Twitter

Zu guter Letzt meldete die Leitstelle der Basler Verkehrsbetriebe BVB auf Twitter, dass man just am 1. April ein neues Angebot für die «Drämli» am Rheinknie lanciere (Link zum Tweet): Wer auf einem auf der Rolle montierten Rennvelo mit trete, fahre zu einem reduzierten Tarif mit - weil Strom ins BVB-Netz eingespeist werde. Hat Cyclinfo weitere, gute Aprilscherze verpasst? Wenn ja, dann lasst uns das unten in den Kommentaren wissen!

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