Laurens van Roojien, David Pinzon
News,
20.01.2025
Trek Bicycle Aarburg, Gianina Cycling Zürich, Velogfeller Ostermundigen: drei Veloläden, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ein Brandstore, eine mutige Unternehmerin und ein traditionsreiches Familienunternehmen.
Laurens van Roojien, David Pinzon
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20.01.2025
In der Schweiz gibt es viele innovative Veloläden. Wir stellen einige vor. (Foto: David Pinzon)
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Zwischen der Bahnlinie Olten – Bern und der Aare liegt ein modernes Wohn- und Gewerbehaus, in dem sich alles um Velos von Trek, Diamant und Electra, Teile und Zubehör von Bontrager sowie Bikewear von Rapha dreht. Denn seit November 2022 befindet sich einer von insgesamt drei Trek Bicycle Stores in Aarburg. «Pro Jahr verkaufen wir 300 bis 400 Velos, wobei rund 65 Prozent E-Bikes sein dürften. Dabei haben wir je nach Zeitpunkt 150 bis 200 Velos und E-Bikes im Geschäft auf Lager» erklärt der 33-jährige Marco Balmer, der das Geschäft seit August 2024 als Shop Manager leitet. Nach dem Lehrabschluss im Jahr 2011 hatte Balmer bis im Sommer 2024 bei seinem Lehrbetrieb Radcenter Furler GmbH in Bubendorf gearbeitet, eher er als Shop Manager zum Trek Bicycle Store in Aarburg wechselte.
«Wie alle Trek Bicycle Stores bieten wir auch für Fremdmarken Reparaturen binnen 24 Stunden an.»
Marco Balmer
Die Position als Trek Bicycle Store erleichtert natürlich die ansprechende, professionelle Gestaltung der Verkaufsräume. Aber das ist laut Marco Balmer noch längst nicht alles: «Dank der Präsenz auf der Trek-Website erstreckt sich unser Einzugsgebiet im Verkauf von Aarburg aus über Zürich hinaus weit nach Osten und in die Innerschweiz hinein. Der Fokus auf einen Hauptpartner bringt eine Reihe weiterer Vorteile. So können wir ein vertieftes Know-how aufbauen und unserer Kundschaft eine bessere Beratung bieten. Aus meiner Erfahrung bei einem Händler mit verschiedenen Marken im Sortiment merke ich, dass hier vieles einfacher und reibungsloser läuft. Von der Logistik über die Schulungen bis hin zur Produktverfügbarkeit – die direkte Verbindung zum Hersteller bringt echten Mehrwert, den wir direkt an unsere Kunden weitergeben können».
Entwicklungspotenzial sieht Balmer bei der Werkstatt, die kostendeckend arbeitet, aber noch nicht auf voller Kapazität läuft. «Wie alle Trek Bicycle Stores bieten wir auch für Fremdmarken Reparaturen binnen 24 Stunden an. Weil wir aber erst seit zwei Jahren in Aarburg geschäften, ist unser Angebot in der Region noch nicht bei allen bekannt. Hier sehe ich Potenzial für die Werkstatt und deren Umsätze, zumal wir über drei moderne Montageständer verfügen. Aktuell verteilen sich 340 Stellenprozente auf vier Personen, wovon eine Vollzeitstelle und ein 80-Prozent-Pensum auf die Werkstatt entfallen.» Ersatzteile und einen Teil des Zubehörs bezieht der Trek Bicycle Store in Aarburg, wie andere Fachhändler auch, von Vertriebsakteuren wie Intercycle, Fuchs-Movesa oder Velok.
Eingebettet in die historische Kulisse der Mühle Tiefenbrunnen, einem traditionsreichen Gebäude an der Seefeldstrasse 225 in Zürich, liegt Gianina Cycling – ein wahres Juwel. Der Laden, geführt von Nina Giacomelli, ist ein Ort, an dem Tradition und Innovation harmonisch verschmelzen.
Die Geschichte von Gianina Cycling beginnt mit einer Schnupperlehre als Velomechanikerin in Chur, bei der ihr Mentor Pietro schnell ihr Talent erkannte und ihr spontan eine Verlängerung anbot. Nach Abschluss ihrer Ausbildung und mit der klaren Vision eines eigenen Ladens vor Augen, arbeitete Nina Giacomelli konsequent auf dieses Ziel hin – und verwirklichte schliesslich ihren Traum in Zürich. Anfänglich arbeitete sie in nur einem Raum, doch die Begeisterung der Kundschaft liess das Geschäft schnell wachsen. Seit Februar 2024 erstrahlt Gianina Cycling in neuer Grösse: Neben der Verkaufsfläche und der Werkstatt gibt es nun einen Assos-Flagshipstore.
Für Giacomelli war der Standort ihres Ladens eine bewusste Wahl: «Das Seefeld hat mich immer schon angesprochen». Doch nicht nur die Lage selbst, sondern auch die Gemeinschaft in der Mühle Tiefenbrunnen hatte es ihr angetan. «Das familiäre Verhältnis hier ist einzigartig», sagt sie. Die Mühle Tiefenbrunnen, mit ihrer langen Geschichte als Ort für Kultur und Handwerk, bietet Gianina Cycling die ideale Umgebung, um Tradition und sportliche Innovation zu vereinen.
«Das Schönste sind bis heute meine treuen Kunden. Ich war immer davon überzeugt, dass das Prinzip ‹so wie man in den Wald schreit, kommt es zurück› funktioniert.»
Nina Giacomelli
Die Eröffnung während der Pandemie war eine besondere Herausforderung. Lieferengpässe und Unsicherheiten machten den Start nicht einfach. Dazu kamen 2022 drei Einbrüche, die Nina Giacomelli emotional und finanziell belasteten. Doch trotz dieser Rückschläge hat sich Gianina Cycling etabliert. Der Schlüssel zum Erfolg? «Meine treuen Kunden und die Überzeugung, dass man mit Ehrlichkeit und Engagement immer weiterkommt», erklärt Nina. Unterstützung findet sie dabei stets bei ihrer Mutter Christina, die ihr in jedem Moment zur Seite steht.
Doch trotz dieser Rückschläge gibt es für sie auch viele positive Momente. «Das Schönste sind bis heute meine treuen Kunden. Ich war immer davon überzeugt, dass das Prinzip ‹so wie man in den Wald schreit, kommt es zurück› funktioniert.» Diese Wertschätzung, die sie von ihrer Community erfährt, sind für sie eine der grössten Belohnungen. Bei Gianina Cycling geht es nicht nur um das Verkaufen. Die Werkstatt ist das Herzstück des Ladens, wo Nina mit Hingabe und Präzision an den Fahrrädern ihrer Kunden arbeitet. Und für alle, die selbst Hand anlegen möchten, bietet Nina Mechaniker-Crashkurse an, um ihre Kundschaft auf jede Radtour vorzubereiten. Gianina Cycling ist ein Ort, der Velosportler inspiriert und verbindet. In einer einzigartigen Atmosphäre bietet Nina erstklassige Bikes, hervorragenden Service und unvergessliche Gemeinschaftserlebnisse.
Modernes Geschäft in geschichtsträchtigem Gebäude: Velogfeller im alten Schützenhaus in Ostermundigen. (Foto: David Pinzon)
Alles begann 1967 in Köniz an der Könizstrasse 300. In einer kleinen Velowerkstatt, gegründet von Leo und Margrit Gfeller, entstand mehr als nur ein Ort für Reparaturen. Rasch entwickelte sich die Werkstatt zum Anziehungspunkt für Velofans aus der ganzen Region. Mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick schufen die Gfellers die Basis für ein Unternehmen, das bald weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangte. In den späten 80er-Jahren übernahm die zweite Generation den Lenker. Urs Gfeller und seine Frau Suzanne erkannten frühzeitig den wachsenden Trend zu E-Bikes und Spezialrädern. Mit ihrem Gespür für den Markt richteten sie den Betrieb strategisch neu aus und trafen damit genau den Zeitgeist. 2009 erhielt das Unternehmen seinen heutigen Namen: Velogfeller.
Heute führen der «1st Brother» Daniel und der «3rd Brother» Adrian das Familienunternehmen operativ in dritter Generation. Der «2nd Brother» Thomas ist der Mann im Hintergrund. Mit frischen Ideen und einer klaren Vision wagten sie 2022 einen grossen Schritt: die Eröffnung eines neuen Standorts in Ostermundigen. Als sich die Möglichkeit ergab, das geschichtsträchtige Schützenhaus aus den 1920er-Jahren zu übernehmen, mussten sie nicht lange überlegen. Die Chance, einen Ort mit so viel Charme und Charakter zu nutzen, passte perfekt zu ihrer Philosophie.
Das Gebäude bietet auf 1000 Quadratmetern weit mehr als nur eine Verkaufsfläche. Neben dem umfassenden Sortiment schafft eine Cafeteria eine entspannte Atmosphäre und sie bietet Raum für Begegnungen. Ob für eine Kaffeepause oder ein ausgedehntes Gespräch über Produkte und Ideen – die Cafeteria dient als Treffpunkt, der weit über den reinen Handel hinausgeht.
«Besonders beliebt sind die VIP-Shopping-Termine, die exklusive Beratung ausserhalb der regulären Öffnungszeiten ermöglichen.»
Die Brüder Gfeller setzen auf die Verbindung von Tradition und Moderne. Sie zeigen, wie sich historisches Ambiente und innovative Konzepte zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen lassen. Ostermundigen ist nicht nur ein weiterer Standort, sondern ein Meilenstein des Familienunternehmens – ein Ort, an dem Geschichte und Zukunft aufeinandertreffen und gemeinsam den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen.
Das Team setzt alles daran, jedem Kunden die bestmögliche Lösung zu bieten. Besonders beliebt sind die VIP-Shopping-Termine, die exklusive Beratung ausserhalb der regulären Öffnungszeiten ermöglichen. Als Gründungsmitglied der 2018 ins Leben gerufenen Swiss Primebike Group schöpft Velogfeller aus der Stärke eines Netzwerks führender Fachhändler. Diese Partnerschaft fördert den gegenseitigen Austausch und erlaubt es den Mitgliedern, ihre individuelle Identität zu wahren.
«Der Kunde ist nicht nur ein Kunde, er soll Gast sein», betont Daniel Gfeller. Mit dieser Philosophie hat Velogfeller eine starke Community geschaffen, die weit über den Verkauf hinausgeht. Die gelungene Kombination aus Tradition, Innovation und konsequenter Kundenorientierung macht Velogfeller zu einer echten Institution im Raum Bern.
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