Der Fahrradmarkt brummt in der Schweiz. Wie sehr Velos und E-Bikes an Popularität gewinnen, zeigt sich an den Verkaufszahlen, die das Fachbüro Dynamot im «Marktbulletin Velohandel Schweiz» jährlich auswertet.
Nun sind die aktualisierten Daten für das Kalenderjahr 2021 erschienen. Der Umsatz des Schweizer Velohandels entwickelt sich gut.
Zweitbestes Ergebnis trotz Engpässen
Das Jahr 2020 war – darin sind sich alle Akteure der Velobranche einig – aussergewöhnlich. Alles andere als gewöhnlich verlief auch das vergangene Jahr. Dennoch reichte es 2021 nicht für einen erneuten Verkaufsrekord.
Hauptgrund gemäss «Marktbulletin Velohandel Schweiz» ist, dass der Schweizer Velohandel 2020 alle Lager geleert hatte und 2021 nicht auf Vorräte zurückgreifen konnte. In der Folge konnte nicht die ganze Nachfrage bedient werden. Der gesamte Einzelhandelsumsatz sank demnach um 4.9 Prozent auf 2.3 Milliarden Franken.
(Grafik: Velomedien, Quelle: dynamot.ch)
Elektrovelos legen zu
Dynamot spricht von einer Kurskorrektur, die den Erfolg 2020 als vorläufige Ausnahme entpuppt. Der Umsatz lag im Vorjahr immer noch deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Damit sei 2021 das zweiterfolgreichste Jahr in der Geschichte des Schweizer Velohandels gewesen.
Markttreiber ist einmal mehr das Elektrovelo. E-Bikes kamen laut Auswertung von Dynamot 2021 auf einen Marktanteil von rund 39 Prozent und «zum ersten Mal überhaupt wurden in der Schweiz mehr City-Elektrovelos in den Markt gebracht als motorlose Velos mit Alltagsausrüstung», schreibt das Fachbüro in einer Pressemitteilung.
Auch die Kategorien Mountainbikes, Rennvelos und hochwertige Kindervelos legten stark zu. Nach oben zeigte der Trend auch bei den Cargobikes. Das Interesse an Lastenrädern wächst, wenn auch noch auf sehr tiefem Niveau, wie Dynamot festhält.
«Zum ersten Mal überhaupt wurden in der Schweiz mehr City-Elektrovelos in den Markt gebracht als motorlose Velos mit Alltagsausrüstung.»
Dynamot Marktbulletin Velohandel Schweiz 2022
Zwischenbilanz 2022
Folgen der Pandemie wie Transportengpässe und Fabrikschliessungen in Fernost prägen auch die Velosaison 2022, schreibt das Fachbüro Dynamot. Es rechnet damit, dass 2022 der Erfolg des Schweizer Velohandels auf das vorpandemische Niveau zurückfällt.
«Einzelne Veloverkäufer, die zuletzt stark in ihr Geschäft investiert hatten, dürfte dies in finanzielle Bedrängnis bringen», heisst es in der Pressemitteilung. Alles in allem sei die Velobranche aber gesund.
Obwohl es gegenwärtig beim Angebot fehle, sei die tendenziell steigende Nachfrage nach Velos nach wie vor vorhanden. Zudem stehen die Zeichen für eine Velo-Zukunft gut.
Mit dem Veloweggesetz, das aller Voraussicht nach am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, sind Kantone, Städte und Gemeinden dazu verpflichtet, für eine gute Veloinfrastruktur zu sorgen. Und das steigende Umweltbewusstsein von Herr und Frau Schweizer sorgt seinerseits dafür, dass Velos als Transportmittel und Freizeitgerät weiterhin gefragt bleiben.
Foto: ZVG Riese & Müller







