Der Kaufrausch chinesischer Investoren erreicht nun auch die Fahrrad-Branche. Denn der Schweizer Flaschen-Produzent Sigg geht in diesen Tagen in den Besitz eines chinesischen Unternehmens über, das für Sigg in jüngster Vergangenheit bereits Flaschen aus Stahl fertigte.
lvr
Branche,
10.02.2016
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Mit Bidons aus Aluminium sorgte die Frauenfelder Traditionsfirma Sigg anfangs der 90er Jahre für frischen Wind: Diese waren geschmacksneutral und robust - und zudem "made in Switzerland". Mit der Zeit verlagerte sich das Zielpublikum für die Aluminiumflaschen zunehmend weg vom Fahrrad-Markt und hin zum Freizeit- und Outdoor-Bereich. Zudem lancierte Sigg auch Trinkflaschen aus Polypropylen sowie Edelstahl, die vom chinesischen Unternehmen Haers Vacuum Containers Ltd. produziert werden, und zuletzt in Kooperation mit der Glasi Heriswil auch eine Variante aus Glas. Bereits im vergangenen Oktober einigten sich Haers und die New Yorker Private-Equity-Gesellschaft Riverside als Eigentümerin von Sigg in Form eines Letters of Intent auf einen Eigentümerwechsel. Wie die mit der Transaktion beauftragte, renommierte Wirtschaftskanzlei Froriep Ende vergangener Woche vermeldete, ist dieser Wechsel nun in trockenen Tüchern.
Die Aluminium-Flaschen fertigt Sigg noch immer in Frauenfeld. Dieses Video zeigt in weniger als 50 Sekunden, wie das vonstatten geht.
An Stelle des im vergangenen Oktober in der Absichtserklärung angestrebten Kaufbetrags von 18 Millionen Schweizer Franken überweist Haers für den Flaschen-Produzenten die Summe von 16.1 Millionen Franken an Riverside. Das in Jinhuai in der chinesischen Provinz Zhejiang domizilierte, seit 2011 an der Börse kotierte Unternehmen will mit dem Kauf von Sigg die Internationalisierungs-Strategie vorantreiben und die Expansion des Geschäfts mit hochwertigen Trinkflaschen beschleunigen. Dabei soll der bereits bestens bekannte Markenname Sigg behilflich sein. Sigg-CEO Stefan Ludewig hofft, dass alle 65 in Frauenfeld beschäftigten Mitarbeiter weiter beschäftigt werden können. Eine Garantie dafür wurde seitens der neuen Eigentümer aber nicht abgegeben.