Shimano spürt Gegenwind

Am Geschäftsgang des weltweit grössten Velokomponentenherstellers Shimano lässt sich der Puls der Fahrradbranche ablesen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres musste das japanische Unternehmen empfindliche Einbussen hinnehmen.

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Laurens van Rooijen
30.04.2020

Trotz einiger Probleme wie den Handels- und Zollstreitigkeiten zwischen China und der EU beziehungsweise den Vereinigten Staaten und der Unsicherheit rund um den Brexit konnte Shimano im vergangenen Kalenderjahr sowohl beim Umsatz wie beim Gewinn zulegen.

Aber das Jahr 2020 erweist sich auch für die Japaner wegen der Coronavirus-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen für Produktion, Mobilität und Konsum als schwierig:

Die Fertigung in den Fabriken Chinas kam nach den Ferien zum Chinesischen Neuen Jahr (23. Januar bis 3. Februar) bis zum Ende des ersten Quartal nicht wieder in Schwung. 

Engpässe bei der Seefracht brachten die globale Logistik weiter aus dem Tritt. Zudem kamen die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie dem Saisonstart des Velohandels im März in die Quere.

Prompt nennt Shimano im ersten Quartalsbericht des laufenden Jahres scharfe Einschnitte im Geschäftsgang in Europa, den Vereinigten Staaten und Südamerika, was bei den Lieferanten zu hohen Lagerbeständen geführt habe.

In China lag bis Ende März nicht nur die industrielle Fertigung weitgehend flach: Die langsame Rückkehr zu etwas Normalität liess auch die Umsätze im Handel stark schrumpfen.

Die Folgen dieser ungünstigen Faktoren zeigen sich in den Zahlen zum ersten Quartal: Der Umsatz von Shimano sank im Vergleich zum Vorjahr im 12 Prozent. Bei den Velokomponenten war der Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019 mit 15 Prozent sogar noch ausgeprägter. 

Im gleichen Zeitraum nahm der operative Gewinn um mehr als ein Fünftel ab – in der Velosparte sank der Gewinn gar um 26 Prozent.

Mit Verweis auf Unsicherheiten wegen des weiteren Verlaufs der Coronavirus-Pandemie und der Wiedereröffnung des Velofachhandels in verschiedenen Kernmärkten hat das Management von Shimano zudem die vom 12. Februar datierende Prognose für das Jahr 2020 einstweilen ausgesetzt.

Foto: Marius Graber

 

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