Ob Zulieferer, Hersteller, Distributoren oder Fachhändler: Die vergangenen zweieinhalb Jahre haben die Nerven und die Motivation vieler Marktteilnehmer in der Velobranche arg strapaziert. Umso willkommener sind gute Nachrichten, und die Anfang Woche veröffentlichten Zahlen des japanischen Komponenten-Anbieters Shimano zum Geschäftsjahr 2024 können durchaus als Lichtblick gelten. Nach dem Rekordjahr 2022 und einer markanten Abnahme im Jahr 2023 konnte der Rückgang beim Umsatz klar reduziert werden. Am Ende lag der Umsatz des Gesamtkonzerns mit JPY 451 Milliarden (CHF 2.67 Milliarden) um 4.9 Prozent unter der Vorgabe des Vorjahres.

Die Trendwende schaffte Shimano schon ab der Jahreshälfte. Fürs
Jahr 2025 wird wieder ein Wachstum von etwa 5 Prozent erwartet.
Somit liegt der Umsatz zwar klar unter dem Rekordergebnis von 2022, aber um 24 Prozent über dem Ergebnis von 2019 als dem letzten Jahr vor der Pandemie. Diese 24 Prozent entsprechen in etwa der Teuerung in diesem Zeitraum. Das Geschäft mit Velo-Komponenten spielte im Jahr 2024 einen Umsatz von JPY 345 Milliarden (CHF 2.04 Milliarden) ein, 5.2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei gilt es zu beachten, dass das Minus zum Vorjahr nach den ersten nach drei Quartalen noch 12.3 Prozent betragen hatte. Mit anderen Worten: Shimano wirtschaftete ab der Jahresmitte deutlich besser. Während der Betriebsgewinn nochmals zurückging, legte der Reingewinn um 25 Prozent zu.

China hui, Taiwan und Europa pfui: So sah es aus Sicht von Shimano im Jahr 2024 aus.
Lohnend ist ein Blick auf die wichtigsten Märkte für die Velokomponenten von Shimano: Der in Europa generierte Umsatz nahm um 20.7 Prozent ab und derjenige in Taiwan gar um 31.3 Prozent. Dagegen konnte Shimano den Umsatz in China gegenüber 2023 um 58.5 Prozent steigern. Für 2025 erwartet Shimano weiteren Abwärtsdruck auf die Wirtschaft und begründet dies mit zu erwartenden Preissteigerungen für Rohstoffe, Störungen der Lieferketten und Richtungswechseln in der Politik als Folge von Wahlen im Kalenderjahr 2024 - die Rückkehr des Protektionismus, Schutzzölle und Handelskonflikte lassen grüssen.







