Gemäss dem Presseinformationen aus Südkorea kauft Youngone Corp. 3,751,250 Aktien von Scott Sports für umgerechnet knapp 91,45 Millionen Schweizer Franken. Zusammen mit den 2,5 Millionen Aktien (20,1 % des Unternehmens), die bereits im Jahr 2013 übernommen worden waren, kommt der südkoreanische Konzern nun auf eine Aktienmehrheit von 50,01%. Enge Geschäftsbeziehungen
Die Beziehung von Scott zu Youngone Corp. dauert allerdings schon länger. Das Unternehmen mit eigenen Fabriken in Bangladesh, China, Vietnam und Lateinamerika gehört zu den Zulieferern von Scott in der Bekleidungs- und Zubehörsparte. 2011 hatten die beiden Partner bereits eine gemeinsame Tochterfirma mit dem Namen Scott North Asia gegründet. Diese kümmert sich um den Vertrieb von Scott Produkten in Korea, Japan und China.

Der bisherige Alleininhaber Beat Zaugg hat
die Aktienmehrheit an einen langjährigen
Geschäftspartner verkauft. Expandierender Auftragshersteller
Youngone beschreibt sich in den wenigen, auf englisch erhältlichen Informationen als Auftrags-Hersteller von Outdoor-Bekleidung, Rucksäcken und Schuhen. Bekannt ist zudem, dass die koreanische Firma einer der wichtigsten Zulieferer des Outdoor-Giganten North Face ist und für namhafte Bekleidungsmarken wie Puma, Nike oder Polo Ralph Lauren arbeitet. Scott ist nicht die erste Firmenübernahme von Youngone. Im letzten Jahr hatte die Firma bereits den amerikanischen Outdoor-Ausrüster Outdoor Research gekauft. Verschwiegenes Schweizer Unternehmen
Mit dem Verkauf der Aktienmehrheit an den südkoreanischen Partner endet bei Scott ein längeres Kapitel, in dem sich die Firma hauptsächlich in Schweizer Händen befand. 1998 hatten die Kaderleute Beat Zaugg und Tom Stendhal das ursprünglich amerikanische Unternehmen in einem Management Buyout übernommen und die damalige Europazentrale in Givisiez zum Hauptsitz erkoren. In zwei weiteren Schritten in den Jahren 2002 und 2005 übernahm Zaugg gemäss Angaben von Scott die übrigen Firmenanteile und wurde zum Alleininhaber. Unter der Schweizer Inhaberschaft pflegte Scott eine sehr zurückhaltende Kommunikation zu den wirtschaftlichen Kennzahlen. Bekannt ist lediglich, dass Scott im Jahr 2013 über 400 Millionen Franken Umsatz erzielte und weltweit rund 700 Angestellte beschäftigte. Wegweisende Produkte seit mehr als 50 Jahren
Scott wurde in den 50er Jahren als Wintersport-Unternehmen vom Amerikaner Ed Scott gegründet. Mit dem ersten Produkt, einem Skistock aus dem damals revolutionären Material Aluminium setzte Scott bereits einen Meilenstein. Ab den 70er Jahren engagierte sich die Firma im Motocross-Sport als Hersteller von Brillen und Stiefeln. Seit der Lancierung des ersten Mountainbikes im Jahr 1986 ist Scott im Radsportsegment aktiv. Seither brachte das Unternehmen immer wieder wegweisende Produkte auf den Markt, so z.B. 1989 den ersten Aero-Lenker oder 1990 das vollgefederte G-Zero Mountainbike, das dem Rahmenwerkstoff Carbon zum Durchbruch verhalf. In den Neunziger Jahren war Scott Sports vorübergehend auch Inhaber der Velomarken Hooger Booger, Schwinn und Yeti. www.scott-sports.com
www.youngone.co.kr







