Schweizer Velomechaniker brillieren

Am 24. Februar hat in Bern die 14. Austragung des Europacups der Zweiradberufe stattgefunden. Nach mehreren Stunden konzentrierter Arbeit feierte die Schweiz bei den Velomechanikern einen Doppelsieg.

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 27.02.2023

Da der Verband 2rad Schweiz dieses Jahr für die Organisation verantwortlich zeichnete, fand der 14. Europacup der Zweiradberufe im Rahmen des Motofestivals in den Räumlichkeiten der Bernexpo statt.

In der Velotechnik mussten die Teilnehmenden sechs Aufgaben in jeweils 45 Minuten bewältigen. Diese Aufgaben reichten vom Bau eines Hinterrads für Felgenbremsen und dem Austausch eines Antriebs mit Zahnriemen und Getriebenabe von Enviolo über den kompletten Service einer Federgabel und einer hydraulischen Scheibenbremse bis zum Austausch des Mittelmotors an einem E-Mountainbike und der Installation zusätzlicher Sprint-Schalthebel an einem Rennvelo mit elektronischer «Di2»-Schaltung.

Damit waren vom Alltagsvelo über das Rennrad und Mountainbikes bis zu E-Bikes alle Produktsegmente vertreten.

So viele Teilnehmer wie noch nie

Mit 29 Teilnehmenden stellte der diesjährige Europacup der Zweiradberufe eine neue Rekordmarke auf. Dabei entfielen 16 Kandidaten aus acht Ländern auf die Motorrad- und 13 aus sieben Ländern auf die Velotechnik.

Für die Gastgeber traten Lars Muoser aus Schattdorf (Lehrbetrieb Bikewelt Gisler, Schattdorf) sowie Christoph Rutz (Lehrbetrieb Veloplus, Biel-Bienne) an. Muoser hatte im vergangenen September im Rahmen der Swiss Skills bei den Schweizermeisterschaften Rang 2 belegt, während Christoph Rutz nach dem Verzicht der anderen beiden Medaillengewinner ins Schweizer Team nachgerückt war.

Aus Sicht von 2rad Schweiz waren die Erwartungen hoch, denn vor einem Jahr hatte die Schweiz beim 13. Europacup in der Velotechnik in den Niederlanden einen Doppelsieg gefeiert.

Die Zeit ist knapp bemessen

Der eigentliche Wettkampf ging von 10 bis 17 Uhr über die Bühne. Dass für jede Aufgabe nur 45 Minuten zur Verfügung standen, bezeichneten die Experten dabei als die grösste Herausforderung.

Nachdem die Urteile der Experten ausgewertet waren, stieg die Spannung bei den Teilnehmenden wie bei den Ausbildungs-Verantwortlichen der teilnehmenden Länder.

Am Ende konnte Roland Fischer von 2rad Schweiz sehr zufrieden sein, denn bei der Velotechnik gab es wie schon im Vorjahr ein Doppelsieg: Christoph Rutz holte sich den Sieg vor Lars Muoser und dem Dänen Sebastian Nysted Poulsen.

Auch bei der Motorradtechnik hatte mit Jan Minder ein Schweizer die Nase vorne. Rang 2 ging an den Niederländer Sydney van der Heijden und Rang 3 an Nils Heinecke aus Deutschland. 

Bescheidener Sieger

Im Kurzinterview im Anschluss an die Siegerehrung gab sich Christoph Rutz bescheiden: «Ich muss zugeben: Beim Laufrad-Bau hatte ich zwischenzeitlich meine Mühe. Aber ich bin drangeblieben und habe so gut geschraubt, wie es ging. Dass es für den Sieg reicht, hätte ich nicht erwartet. Umso mehr freue ich mich natürlich jetzt», sagte Rutz gegenüber Velojournal.

Empfohlene Artikel

Empfohlene Artikel

Rennradrahmen von Specialized
News

Schlag gegen Velo-Fälscher: Specialized stoppt Carbon-Plagiate

Illustration eines Fahrrads im Schnee.
News

Der Velojournal Adventskalender

Radrennen
News , Sport

Materialkarussell im Radsport dreht sich