Schweizer Lehrlinge beim Schrauber-Europacup top

Zum bereits neunten Mal ging der Europacup der Zweiradberufe über die Bühne - zum dritten mal in der Schweiz und erstmals an der Swiss Moto-Messe in Zürich-Oerlikon. Nach zwei Tagen und vielen anspruchsvollen Aufgaben konnte die Schweiz bei den Velo- wie bei den Motorrad-Mechanikern über die Ränge Eins und Drei jubeln.

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Branche, 21.02.2017

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Den Europacup der Zweirad-Mechaniker hatte der Verband 2Rad Schweiz 2008 zusammen mit den nationalen Berufsverbänden von Deutschland, Österreich und Tschechien ins Leben gerufen. Die erklärten Ziele lauteten dabei, einen Vergleich zwischen den Ausbildungsniveaus der verschiedenen Länder zu erhalten, eventuelle Schwachstellen zu erkennen und das Image des Berufes generell zu verbessern. Auch aus der Sicht der je zwei Velo- und Motorrad-Mechaniker, die zu den besten ihres Jahrgangs gehören, ist eine Teilnahme spannend - und eine Erwähnung im Lebenslauf wert.

Die 21 Teilnehmenden am 9. Europacup der Zweiradberufe posieren nach
geschlagener Schlacht - manche mit, andere ohne Trophäen.
Schon 2010 und 2013 fand der Europacup in der Schweiz statt, jeweils in den Räumlichkeiten der Hostettler AG in Sursee. Für die Austragung im Februar 2017 liess sich 2Rad Schweiz als Gastgeber etwas ganz besonderes einfallen: Das internationale Kräftemessen der Zweirad-Mechaniker ging am Freitag und Samstag erstmals überhaupt am Rande der Motorrad-Messe Swiss-Moto im siebten Stock der Messe Zürich über die Bühne. Insgesamt 21 junge Berufsleute aus Deutschland, Österreich, Tschechien der Schweiz sowie erstmals auch Polen (nur im Motorrad-Bereich) und den Niederlanden stellten sich zehn anspruchsvollen Aufgaben, für die sie 50 bis 90 Minuten Zeit hatten.

Der spätere Sieger Jonas Roth macht sich an den fachmännischen
Aufbau eines vollgefederten Mountainbikes - die Uhr läuft mit.
Hohe Anforderungen und knappe Zeit
Diese Aufgaben widerspiegelten den Alltag in der Velo-Werkstatt genauso wie aktuelle Trends. So mussten die Kandidaten etwa zwei Laufräder bauen, ein Mountainbike von Grund auf aufbauen und auf das Gewicht des Experten einstellen und die komplette Alltagsausstattung eines City-Bikes an einen Ersatzrahmen montieren. Aber auch die elektronische Di2-Schaltung von Shimano, die Wartung einer Federgabel, die Entlüftung einer hydraulischen Scheibenbremse und die Fehler-Diagnose bei E-Bikes mit Mittelmotoren von Bosch und Brose standen auf dem Aufgabenblatt. Zudem mussten die Teilnehmer ein Pinion-Getriebe an einem Velo austauschen und wieder an den Drehgriffschalter anschliessen.

Auch die Reparatur eines E-Mountainbikes mit Bosch-Mittelmotor gehörte
zu den zehn Aufgaben. Im Bild der spätere Zweite Maximilian Schulz.
Während die Kandidaten sich um ihre Aufgaben kümmerten, beurteilte ein internationales Team von Experten ihe Arbeit - vom Vorgehen über das handwerkliche Geschick bis zur Einteilung der zur Verfügung stehenden Zeit. Als Experte aus den Niederlanden zeigte sich Arnoud Ouendag von der Tweewieler Academy in Nieuwegein schwer beeindruckt von der reibungslosen Organisation, der Vielfalt der Aufgaben und der Qualität der Infrastruktur: «Man merkt sofort, dass wir in der Schweiz sind: Vom Park Tool-Werkzeug über die per Druckluft betriebenen Montageständer und robuste Arbeitstische von Limatech bis zu den mobilen Werkzeug-Stöcken ist alles von höchster Qualität. Und die Aufgaben sind voll auf der Höhe der Zeit - da bin ich gespannt, wie sich meine beiden Schützlinge schlagen werden.»

Volle Konzentration bei der Arbeit an den Innereien einer Federgabel:
Dies brachte Christian Gut Platz Drei beim Europacup ein.
Als Unterstützer des Europacups hatte es sich Heinz Limacher nicht nehmen lassen, persönlich rund 100 Meter Druckluft-Leitungen zu verlegen, um seine Limatech-Montageständer anschliessen zu können. Eng in die Organisation des Europacups eingebunden war Roland Fischer, Ausbildungschef von 2Rad Schweiz. «Die insgesamt zehn Aufgaben stellen ein ambitioniertes Programm dar, und den zeitlichen Druck haben wir bewusst eingebaut. Die resultierende Prüfung war streng, erlaubte dafür aber auch eine aussagekräftige Bewertung der verschiedenen Kandidaten.» Während dieser Bewertung wechselte die Rangfolge auf Grund der hohen Leistungsdichte mehrmals.

Die drei Erstplatzierten unter den Velo-Mechanikern posieren (von links):
Maximilian Schulz, Jonas Roth und Christian Gut. 
Starke Leistungen der Schweizer Teilnehmer
Am Ende hatten 2Rad Schweiz und die Schweiz als Gastgeberin Grund zum Jubeln. Denn bei den Velo-Mechanikern konnte sich Jonas Roth (Menzingen) von der Cycling Lounge AG in Zug als Sieger feiern lassen. «Dieser Sieg kommt durchaus überraschend, denn es gab bei jeder der zehn Aufgaben irgendein Problem, wo etwas nicht zu hundert Prozent geklappt hat», meinte Roth nach der Siegerehrung. Auf dem zweiten Platz landete Maximilian Schulz aus Deutschland, der sich vom besonderen Ambiente des Europacups im Rahmen der Motorrad-Messe nicht ablenken liess. Mit Christian Gut (Meisterschwanden) vom Hartmann 2Rad Center in Lenzburg schaffte auch der zweite Kandidat aus der Schweiz als Dritter den Sprung aufs Podium.

Roland Fischer, Peter Sommer und Daniel Schärer von 2Rad Schweiz durften
sich über das glänzende Abschneiden der Schweizer Teilnehmer freuen. 
So konnte Roland Fischer ein rundum positives Fazit ziehen: «Als Ausbildungsobmann des Verbandes bin ich natürlich sehr glücklich über das Resultat und sehe dieses als Bestätigung für das hochstehende Ausbildungssystem in der Schweiz. Die Leistungen der Kandidaten aus den anderen Ländern, zumal aus des erstmals im Wettbewerb vertretenen Niederlanden und Polen, fielen aber keineswegs ab.» Auch bei den Motorrad-Mechanikern gab es für die Schweiz Gold und Bronze: Hier setzte sich Claudio Rossi aus Sissach vor dem Niederländer Dirk Harpe und Cedric Zbinden aus Schwarzenburg durch. Bilder: LvR
www.swiss-moto.ch
www.zweiradberufe.ch
www.2radschweiz.ch

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