Schienen und Veloreifen sind keine gute Kombination. Wer mit dem Rad zwischen die Spurrille eines Trams gerät, kann leicht stürzen und sich verletzen. Bestrebungen, Schienen «velosicher» zu machen, gibt es darum seit einiger Zeit. Bislang verliefen Praxistests jedoch erfolglos. 2014 beendete Dätwyler einen Pilotversuch in der Stadt Zürich ohne zufriedenstellende Resultate.
Seither scheint das Unternehmen bei der Entwicklung aber einen guten Schritt weiter gekommen zu sein. Auf der Fachmesse Innotrans wurde diesen Herbst eine neu entwickelte Lösung vorgestellt. «Das velosichere Gleis reduziert das Risiko von Strassenbahnschienen für Radfahrer, indem es das Verklemmen eines Rades in der Schienenrille verhindert», heisst es dazu in einer Medienmitteilung der Dätwyler-Gruppe.
Wenn die Spurrille gefüllt ist, stellen die Schienen für Velofahrende keine Gefahr mehr dar.
Velosicher werden die Gleise, indem die Spurrillen mit einem Kunststoff gefüllt werden. Veloreifen gelangen damit nicht mehr zwischen die Schienen. Trams drücken durch ihr hohes Gewicht den Kunststoff jedoch in die Spurrillenkammer. Entsprechend können die Gleise normal befahren werden. Laut der Dätwyler Gruppe hält das Füllmaterial hohen Belastungen stand. Auf einer Teststrecke habe es selbst nach mehr als 220'000 Bahnüberfahren keinen Verschleiss des Materials gegeben. Man habe bereits einige Anfragen von Verkehrsbetrieben erhalten, die sich für die velosicheren Schienen interessieren, sagte ein Firmenmitarbeiter gegenüber golem.de. «Das Feedback ist sehr gut.»
Fotos: Ivo Mijnssen, ZVG