Auch wenn Herr und Frau Schweizer als Kreditkarten-Muffel etwas länger als andere Europäer gebraucht haben: Das Internet wird auch hierzulande zu einem wichtigen Kanal für Einkäufe. Waren online auszusuchen, zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen: Das ist bequem und passt zu den Gewohnheiten von Konsumenten, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Aber das führt auch zu spürbarem Mehrverkehr in Form von Lieferwagen, die durch Wohnquartiere kurven, um all die Bestellungen auszuliefern. Hier setzt nun die Schweizer Post mit ihrem Pilotversuch an, für den sie ab Ende Januar mit ihrer auf Kurierdienste spezialisierten Tochtergesellschaft notime AG und dem Online-Shop Digitec Galaxus zusammenarbeiten wird.

Ab Ende Januar werden in Zürich Lastenvelos abends unterwegs sein, um im Rahmen eines Pilotversuchs
der Post und des Tochterunternehmens notime Online-Einkäufe von Digitec Galaxus auszuliefern.
Dieser Pilotversuch soll klären, inwiefern schwere Lastenvelos aus Sicht der Logistik eine valable Alternative zu Lieferwagen darstellen und ob seitens der Empfängerkunden die nötige Akzeptanz gegeben ist. Ausgeliefert werden die bestellten Waren zwischen 18:30 und 22 Uhr. Dabei wollen Post Schweiz und Digitec Galaxus die Ökobilanz mit einer zweiten Massnahme nochmals verbessern: Die im Rahmen der Gleichtageszustellung beförderten Produkte werden in der Originalverpackung ausgeliefert - ohne zusätzliche Kartonschachtel oder Füllmaterial. Die Fahrerinnen und Fahrer der notime AG orientieren sich bei der Auslieferung an den Angaben auf ihren Scannern.

In anderen Ländern Europas gehören schwere Lastenvelos bereits zum urbanen Strassenbild: In
den Niederlanden nutzen die Post und die Supermarktkette Albert Heijn solche für die Zustellung.
Unterwegs sind die Kuriere von notime unter anderem mit dem Schwerlastenvelo «Armadillo» von Velove, das viel vor Wind und Wetter geschützten Stauraum bietet. Dieses Modell wird von DHL bereits in London un anderen Städten eingesetzt. In den Niederlanden vertraut die Supermarktkette Albert Heijn für die Zustellung von Homeshopping-Einkäufen im urbanen Raum schon länger auf das «Tender»-Lastenvelo des Anbieters Urban Arrow, der erst kürzlich unter das Dach der PON Bike-Gruppe geschlüpft war. Auch die Post nutzt dieses Modell bereits. Man darf gespannt sein, ob in absehbarer Zukunft mehr Lastenvelos und weniger Lieferwagen durch Schweizer Wohnquartiere kurven werden.







