Immer mehr Schweizer bestellen Waren online. 2017 haben fast fünf Millionen Personen im Internet eingekauft. Das zeigt eine Erhebung des Bundesamts für Statistik BFS. Der Online-Handel hat aber nach wie vor Wachstumspotenzial.
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04.10.2018
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Das Bundesamt für Statistik BFS hat untersucht, wie die Schweizerinnen und Schweizer im Internet einkaufen. Grundlage für die Studie «E-Commerce in der Schweiz 2010-2017» sind die Ergebnisse einer Befragung zur Internetnutzung aus dem Jahr 2017. In die Analyse flossen auch Resultate früherer Erhebungen aus den Jahren 2014 und 2010 ein.
Im Jahr 2017 haben sieben von zehn Personen im Alter zwischen 15 und 88 Jahren mindestens einmal im Internet eingekauft. In der Summe entspricht das 4,9 Millionen Menschen. 2010 war der Anteil E-Konsumenten noch halb so gross.
Nicht alle Altersgruppen kaufen gleich oft online ein. Während 91 Prozent der 25- bis 34-Jährigen online einkauft oder Dienstleistungen bestellt, tut dies nur die Hälfte der 64- bis 74-Jährigen. Kaum überraschend ist, dass Personen, die das Internet häufig nutzen, auch eher online einkaufen.
Was im Netz gekauft wird
Am meisten online gekauft werden Zug- und Flugbillette. Zwei Drittel (3.3 Millionen Personen) der insgesamt knapp fünf Millionen E-Konsumenten bestellten im Untersuchungszeitraum Tickets im Internet. Die Erhebung des BFS gibt jedoch keine Antwort auf die Häufigkeit des Einkaufens im Internet. Ob die Befragten nur einmal oder regelmässig online bestellten, ist nicht bekannt.
Für Velohändler ist das Verkaufen von Tickets nicht relevant, doch bereits an zweiter Stelle der am meisten im Internet bestellen Produkte rangieren Kleider, Schuhe und Sportausrüstung. Dieses Segment verzeichnet laut BFS grosse Zuwachsraten. «Im Zeitraum von 2010 bis 2017, in dem die Zahl der E-Konsumentinnen und E-Konsumenten um 50 Prozent gestiegen ist, ist die Online-Kundschaft im Bereich Kleider um mehr als das Zweifache gewachsen», schreiben die Autoren.
Was bedeutet das für die Velobranche?
Der digitale Wandel macht vor der Velobranche nicht halt. Auch wenn sich Produkte wie Zugtickets deutlich einfacher als Fahrräder im Internet verkaufen lassen, müssen sich Händler für die Zukunft rüsten. Das Einkaufsverhalten der Endkonsumenten hat sich seit der Jahrtausendwende verändert. Der E-Commerce-Anteil am Gesamtmarkt hat kontinuierlich zugenommen.
Gegenwärtig lässt nichts darauf schliessen, dass diese Entwicklung so rasch zu Ende ist. Vielmehr wächst heute eine neue Generation von Konsumentinnen und Konsumenten heran, für die das Online-Einkaufen Normalität ist. Wer die Jungen und damit die Kunden von Morgen erreichen will, muss das vermehrt im Internet tun.
Gleichzeitig – das zeigt die BFS Studie – besteht bei der erwachsenen Bevölkerung, also den aktuellen Kunden, noch Wachstumspotenzial. «2017 haben 72 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, also lediglich 80 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer, innerhalb von zwölf Monaten mindestens einmal im Internet eingekauft», heisst es im Bericht. Eine Chance für Händler, die sich auf die veränderten Konsumgewohnheiten einzustellen wissen.