Die Erfahrung zeigt: Wenn Menschen ihre finanzielle Zukunft negativ beurteilen, schieben sie grössere Anschaffungen auf. Und weil Velos und erst recht E-Bikes in diese Kategorie der langlebigen Konsumgüter fallen, dürfte dies auch die Velobranche in Form einer ausgesprochenen Kaufzurückhaltung zu spüren bekommen. Denn laut der jüngsten, im Monat Oktober durchgeführten Erhebung vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco ist die Konsumentenstimmung in der Schweiz in den vergangenen Monaten auf einen neuen Tiefststand abgesackt. So tief im Keller war der Wert noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1972.

In den vergangenen 2.5. Jahren war der Schweizer Detailhandel bei der Konsumentenstimmung
mit enormen Schwankungen konfrontiert - bis hin zum neuen Tiefststand im Oktober 2022.
Russlands Krieg gegen die Ukraine und die dadurch provozierte Verteuerung diverser Energieträger, die anziehende Inflation und höhere Krankenkassenprämien sind lauter Faktoren, welche die Kauflust der Menschen in der Schweiz belasten. Dem stehen auf Stufe des Fachhandels wegen der oft sehr spät erfolgten Auslieferung der Vororder für 2022 bedenklich hohe Lagerbestände gegenüber. Zugleich bieten sich Velo und E-Bike angesichts drastisch gestiegener Treibstoff-Preise als Alternative in Sachen Mobilität an. Dieser Effekt dürfte sich aber eher in Form eines Ansturms auf die Werkstätten zeigen als in einer Welle an Neuanschaffungen.

Nach der leichten Eintrübung zu Beginn des Jahres sind die Teilindizes
zur Konsumentenstimmung nun alle tief in den Keller abgesackt.
Gegen einen Ansturm auf neue Velos und E-Bikes spricht, dass die vom Seco befragten, über 1000 Personen ihre erwartete finanzielle Lage besonders negativ einschätzten. Auch die Erwartungen für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung hat sich nochmals weiter eingetrübt. Dagegen wurde die Lage am Arbeitsmarkt nicht negativer beurteilt als noch im Juli dieses Jahres
Grafiken: Seco







