Aline Kuenzler,
Autorin
(aline.kuenzler@velogisch.ch)
Ratgeber,
05.09.2023
Das Klickpedal ist nicht nur etwas für ambitionierte Gümmeler, sondern auch für Tourenfahrerinnen oder Vielfahrer im Alltag. Tipps und Tricks, wie es am einfachsten «klick macht».
Aline Kuenzler,
Autorin
(aline.kuenzler@velogisch.ch)
Ratgeber,
05.09.2023
Klickpedale sind eine tolle Sache. Einige Punkte sollten aber beachtet werden, bevor man sich damit auf die Strasse oder ins Gelände wagt. (Foto: Aline Künzler)
Das für Sportpedale typische Klicken ertönt beim Einrasten des Schuhs im Pedal. Durch das «Einklicken» sind Schuh und Pedal, Fuss und Velo, Körper und Geschwindigkeit mechanisch verbunden. Genauso kann sich das Fahren mit Klickpedalen auch anfühlen: «Näher am Velo, schneller und irgendwie runder», hört man von Klick-Neulingen.
Ein Klickpedal erhöht die Kraftübertragung auf den Antrieb und macht ihn effizienter, andererseits wird der Tritt runder. Schliesslich ist der Kontakt zum Pedal keinen Moment unterbrochen, wodurch automatisch kontinuierlich pedaliert wird.
Durch das Zusammenspiel von Ziehen und Drücken am Pedal kann ausserdem eine höhere Trittfrequenz erreicht werden, was für die Gelenke von Alltagsfahrerinnen durchaus gesund und für sportliches Fahren effizient ist.
Das Klickpedal hat sich unter Rennvelofahrern seit den 90er-Jahren durchgesetzt. Seine Vorteile zeigt es aber auch neben der Rennstrecke und abseits der asphaltierten Strasse. Einmal eingeklickt, bleiben die Schuhe nämlich dort, wo sie hingehören – auf den Pedalen.
Diese fixierte Position bringt gleich mehrere Pluspunkte mit sich: Das Überqueren von Schwellen oder holprigen Passagen ist kontrollierter und sicherer. Der Schuh kann nicht im entscheidenden Moment wegrutschen, sondern bleibt auch bei Nässe oder Schlamm auf dem Pedal.
Durch die Möglichkeit, an den Pedalen zu ziehen, kann insbesondere das Hinterrad einfacher angehoben und über Hindernisse bewegt werden. Dort bleiben die meist schmalen Klickpedale zudem weniger hängen. Da die Position der Füsse fix ist, kann diese optimal eingestellt werden. Knieschmerzen oder einem Reiben vom Schuh an der Kurbel wird damit vorgebeugt.
Als Einsteiger kann man sich Klickpedale beim Fachhändler montieren lassen und dort auch gleich die zugehörigen Schuhe und Pedalschuhplatten erwerben.
Die Pedalschuhplatte – oder aus dem Englischen «Cleat» – kann mit einfachem Werkzeug, meist einem Innensechskantschlüssel, montiert werden. Dabei ist eine exakte Positionierung der Platte auf der Schuhsohle entscheidend. Eine schräge Montage kann bereits nach kurzen Fahrten zu Knieschmerzen führen, wie die Autorin weiss.
Die Cleats sind die primären Verschleissteile des Klickpedalsystems. Abnutzung entsteht vor allem beim Laufen, weniger durch das Ein- und Ausklicken, und sollte bei reger Benutzung überwacht werden.
Bei zu starker Abnutzung kann sich der Schuh durch Ziehen am Pedal ungewollt lösen, was irritieren und dadurch gefährlich sein kann. Sind die Pedalschuhplatten aber richtig montiert und die Fussbewegungen automatisiert, gibt man die Klickpedale nicht mehr her. Die Nähe zum Velo lässt das Pedalieren mühelos erscheinen, als hätte man stets Rückenwind.
Für Neulinge ratsam: Auslösehärte möglichst niedrig einstellen, damit das Ausklicken schnell und einfach geht. (Foto: Aline Künzler)
Während das Fahren mit Klickpedalen intuitiv ist, will das Ein- und Ausklicken gelernt sein. Was sich kompliziert anhören mag, erfolgt mit etwas Übung bald automatisiert.
Zum Anfangen stellt man die Auslösehärte des Pedals niedrig ein. Dazu braucht es meist einen 3-mm-Inbus-Schlüssel.
Geübt wird am besten abseits des Verkehrs. Sicher festgehalten, ohne andere Verkehrsteilnehmer, kann das Ein- und Ausklicken in aller Ruhe geübt werden.
Das Ein- und Ausklicken übt man am besten, indem man sich mit einer Hand an einem sicheren Ort festhält. (Foto: Aline Künzler)
Mit einer Hand hält man sich an einer Stange, einem Baum, einem Tisch sicher fest und übt das Ein- und Ausklicken in aller Ruhe. Später probiert man es bei langsamem Rollen.
Gerades Drücken des Vorderfusses auf das Pedal lässt die Pedalschuhplatte unten an der Schuhsohle im Klickmechanismus einrasten.
Noch einfacher gelingt der Einstieg mit Kombipedalen, die eine flache und eine Seite mit Klickmechanismus haben. Klickt es nicht bei der ersten Kurbelumdrehung, kann auf der flachen Seite pedaliert und während des Anrollens ein neuer Klick-Versuch unternommen werden.
Das Lösen der Platte erreicht man über eine schräge Drehbewegung des Fusses nach aussen. Beide Bewegungen erzeugen das «Klicken», nach dem das Pedal benannt ist.
Schwierig ist das Ausklicken nicht, daran denken muss man aber trotzdem. Am besten, man löst bereits beim Abbremsen einen Schuh vom Pedal.
Wenn das Ausklicken nicht beim ersten Versuch klappt, riskiert man, mitsamt dem Velo im Stand zu kippen. Diese Stürze sind meist harmlos und passieren auch langjährigen Velofahrerinnen bei den ersten Klick-Versuchen.
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