Hohe Nachfrage dürfte auch 2022 anhalten

Wie lange wird die rege Nachfrage nach Velos und E-Bikes noch anhalten? Laut einer vor wenigen Wochen veröffentlichten Studie dürfte sich an der Kauflaune in der Schweiz zumindest in diesem Jahr wenig ändern.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 28.02.2022

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Nach verschiedenen quantitativen Studien und zu Details der Velofachhandels-Landschaft in der Schweiz hat das Fachbüro dynamot diesmal zusammen mit dem Zuger Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Fuhrer & Hotz AG die andere Seite der Verkaufsfront unter die Lupe genommen. Angesichts der extrem erhöhten Nachfrage in den vergangenen beiden Jahren und dem Vorrücken grosser Direktversender in den Schweizer Markt erscheint dieser Fokus nahe liegend. Einige Befunde des ersten Kundenmonitorings zum Velohandel in der Schweiz lassen aufhorchen - und sollten Fachhändler wie Lieferanten interessieren.

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Diese Velomarken und -anbieter wurden für das Kundenmonitoring
in die Befragung einbezogen und priorisiert abgefragt.

Markt dürfte auch 2022 nochmals stark wachsen
Ein zentraler Befund der Kundenmonitoring-Studie ist, dass rund 600'000 Schweizerinnen und Schweizer im laufenden Jahr ein neues Velo oder E-Bike kaufen wollen. Zum Vergleich: Für das Jahr 2020 wies die Herstellervereinigung Velosuisse in den Marktzahlen ein stark erhöhtes Einfuhrvolumen von etwas über 500'000 Velos und E-Bikes aus. Die Zahlen für 2021 stehen leider noch aus, dürften aber nochmals ein Wachstum ausweisen - mit Warenengpässen als hemmendem Faktor. Die Nachfrage wird auch in diesem Jahr auf hohem Niveau verharren. Mehr als jede zweite befragte Person erwägt dabei den Kauf eines E-Bikes. Bisher liegt der Marktanteil von E-Bike am gesamten Velomarkt bei einem Drittel. Auch dieser Wert dürfte damit weiter ansteigen.

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Die Produktion bei den Velo- und E-Bike-Herstellern läuft auf vollen Touren:
Bei Riese & Müller wurde im Februar ein neuer Produktionsrekord erzielt.

Für diese nochmals anziehende Nachfrage nach E-Bikes zeichnen laut der Studie ausser bisher nur sporadisch das Velo Nutzenden auch die Romands verantwortlich. Ennet dem Röstigraben scheint in Sachen E-Bikes noch ein gewisser Nachholbedarf zu bestehen. Und die Kundschaft ist weniger preissensitiv angenommen, sofern der Service und die Funktion des Produkts stimmen. Ein weiterer Befund dürfte für Fachhändler eine Bestätigung sein: Drei Viertel der Kundinnen und Kunden informieren sich vor dem Kauf eines Velos zwar online, kaufen dann aber meist doch lieber beim traditionellen Fachhandel ein. Eine Ausnahme ist hier die wachsende Beliebtheit von Onlinehändlern. Beim Kundenmonitoring konnten sich aber nur 5 Prozent der Befragten einen reinen Online-Kauf ohne Touchpoint vorstellen.

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Zur Analyse der verschiedenen Absatzkanäle und Retail-Modelle haben
die Macher des Kundenmonitorings diese Einteilung vorgenommen.

Mehr Treue zu Händlern als zu Marken
Einen Aufsteller für alle Fachhändler, die sich intensiv um ihre Kundschaft kümmern, hat die Studie auch zu bieten: Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sind eher einem Fachhandel treu als auf eine bestimmte Marke fixiert. Vierzig Prozent der kaufbereiten Velofahrenden in der Befragung hatten sich zwar schon auf einen Velotypen festgelegt, aber nicht auf eine bestimmte Marke. «Diese Erkenntnis passt ins Bild, dass Velofahrende eine engere Beziehung zum Veloverkäufer pflegen als zu einer bestimmten Marke», so Urs Rosenbaum von dynamot, Co-Autor des Kundenmonitorings. «Wo das Velo gekauft wird, ist Velofahrenden wichtiger als von welchem Hersteller es stammt.»

Darstellungen: Kundenmonitoring dynamot/Fuhrer&Hotz
Fotos: LvR, Dana Devolk / Unsplash

www.fuhrer-hotz.ch/velomonitor_2021/

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