Krise hinterlässt weitere Spuren

Die Geschäftszahlen zum ersten Quartal von Giant und Merida zeigen deutliche Spuren der Coronavirus-Pandemie. Dagegen verzeichnete der Faltvelo-Spezialist Brompton jüngst eine markant erhöhte Nachfrage in Grossbritannien

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 19.05.2020

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Im Vorjahr konnte Giant Manufacturing als grösster Velohersteller Taiwans mit CHF 2.08 Milliarden noch einen neuen Umsatzrekord vermelden. Als stark exportorientiertes Unternehmen, zu dessen wichtigsten Absatzmärkten Europa und die Vereinigten Staaten gehören, bekam Giant nun im ersten Quartal des laufenden Jahres die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu spüren. Allein im Monat März sank der Umsatz um beachtliche 20 Prozent auf CHF 149.5 Millionen, wofür die Schliessung des Detailhandels und Ausgangssperren in vielen Ländern Europas verantwortlich zeigten. In Südkorea und den Vereinigten Staaten liefen Giants Geschäfte im ersten Quartal noch gut. Übers ganze Quartal gesehen sank der konsolidierte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9.3 Prozent auf CHF 431.3 Millionen. Der Reingewinn vor Steuern nahm um 16.9 Prozent auf CHF 26.54 Millionen ab, der Reingewinn nach Steuern um 8 Prozent auf CHF 20.4 Millionen.

Auf den ersten Blick scheint Merida der Pandemie getrotzt zu haben: Gegenüber 2019 stieg der Umsatz im Monat März gar um 3.85 Prozent auf CHF 61.7 Millionen. Vor einem Jahr kämpfte Merida aber noch mit Engpässen in der Zulieferkette besonders für E-Bikes. Obwohl die Anzahl verschickter E-Bikes dieses Jahr um gut 50 Prozent gesteigert werden konnte, sank der Umsatz um 5.67% auf CHF 170 Millionen. Zum in diesem Zeitraum erwirtschafteten Gewinn machte Merida keine Angaben. Da die Ladenlokale in den USA erst im zweiten Quartal teilweise schliessen mussten, darf man gespannt sein, wie die Zahlen fürs kommende Quartal aussehen werden. Giant zeigt sich zuversichtlich, dass der pandemiebedingte Einbruch der Nachfrage zeitlich eng begrenzt sein wird, und verweist dabei auf Empfehlungen der WHO und vieler nationaler Regierungen, im Pendlerverkehr zwecks Vermeidung von Ansteckungen aufs Velo umzusatteln.

Dagegen dürfte der Faltvelo-Spezialist Brompton zumindest auf dem britischen Heimmarkt zu den Profiteuren der Coronavirus-Pandemie gehören: Laut der Zeitung The Telegraph verzeichnete Brompton nach der Schliessung grosser Teile des Detailhandels bei den Zugriffszahlen der Website ein deutliches Plus von 62 Prozent und bei den Online-Verkäufen gar eine spektakuläre Verfünffachung. Zu diesem Wachstum trugen zwei Faktoren bei: mit den Faltvelos von Brompton lassen sich Fahrten im öffentlichen Verkehr und die damit verbundene Ansteckungsgefahr vermeiden. Zudem hatten die Engländer mit Brompton Live eben erst ein Instrument eingeführt, das die Beratung bei Online-Verkäufen auf ein neues Level hebt.

www.giant-bicycles.com
www.merida-bikes.com
www.brompton.com

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