Giant erholt sich von Überangebot: Lagerräumung geglückt

Die Überproduktion von Velos und E-Bikes nach 2022 sorgte für volle Lager und sinkende Margen. Doch Hersteller Giant meldet, dass die Bestände wieder auf Vor-Corona-Niveau sind. Die Branche erholt sich allmählich.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 14.08.2025

Als die Nachfrage nach Velos und E-Bikes im Frühjahr 2022 einbrach, wurden globale Lieferketten und deren Trägheit der Velobranche zum Verhängnis. Wegen langer Vorlaufzeiten strömte Ware auf den Markt, die nicht mehr benötigt wurde. Auf allen Stufen der Wertschöpfungskette füllten sich die Lager – nicht selten bis unter die Decke. 

Die Folgen davon sind bis heute anhaltende Rabattschlachten und erodierende Margen, weil besonders E-Bikes auf Halde rasch an Wert verlieren und daher der Wert des Inventars nach unten korrigiert werden muss. In einer Pressemitteilung erklärt die Giant Group als einer der grossen Hersteller der Branche, dass das Verhältnis zwischen Lagerbeständen und Vermögenswerten nach einem Programm zur Straffung der Lagerbestände wieder auf ein «gesundes Vor-Corona-Niveau» zurückgekehrt sei.

Giant sieht Anzeichen der Besserung

Positives gibt es auch in Bezug auf das OEM-Geschäft zu berichten. Hier seien die Verkäufe im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres um 30 Prozent gestiegen. Dieser Bereich sei durch eine sich erholende Nachfrage in Europa angekurbelt worden, heisst es bei Giant. 
 

Bei den Eigenmarken Giant, LIV, Momentum und Cadex sorgte die hohe Vergleichsbasis auf dem chinesischen Markt für ein weniger starkes Resultat. In den USA schwächte sich die Verbrauchernachfrage wegen der Einfuhrzölle und makroökonomischen Herausforderungen ab, während Europa Anzeichen einer moderaten Erholung zeigte, mit unterschiedlichen Leistungen zwischen den Regionen.

Giant: Umsatz und Gewinn rückläufig

«Mit Blick auf die Zukunft konzentriert sich die Gruppe weiterhin auf die Optimierung der Geschäftsabläufe und die Anpassung an externe Veränderungen, um nachhaltiges Wachstum zu fördern und weltweit hochwertige Produkte zu liefern», so Giant in der Erklärung. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs ging der Umsatz der Giant Group um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.

Dieser Umsatzrückgang sei grösstenteils auf die Aufwertung des taiwanischen Dollars gegenüber dem US-Dollar und anderen asiatischen Währungen zurückzuführen. Der Nettogewinn ging gleichzeitig um 66,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.

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