Ein Überholverbot im Kreisel ist sinnvoll

Ein grosser Teil der Velounfälle im Kreisel wird von Autofahrenden verursacht. Um dem entgegenzuwirken, hat Nationalrat Bruno Walliser (SVP) die Motion «Überholverbot von Velos im Kreisel» eingereicht. Pro Velo befürwortet den Vorstoss.

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Julie Nielsen
18.06.2019

Viele Unfälle im Kreisel passieren, weil Autolenker Velofahrende übersehen. So biegen sie in den Kreisel ein und bemerken nicht, dass sich von links ein Fahrrad nähert. Oder eine Automobilistin will den Kreisel verlassen und übersieht den vor ihr fahrenden Radler. Gemäss Pro Velo verunfallen jedes Jahr im Schnitt 50 Radfahrende schwer im Kreisel. «Um eine Verhaltensänderung bei der Fahrweise im Kreisel zu bewirken, braucht es neben Sensibilisierungskampagnen auch ein Überholverbot im Kreisel», sagt Nationalrat Matthias Aebischer (SP).

Bereits im März reichte Michael Töngi (GPS) eine Interpellation ein mit dem Antrag, im Kreisverkehr ein Geschwindigkeitslimit einzuführen. Obwohl der Bundesrat die aktuelle Situation als unbefriedigend einstuft, antwortete er auf den Antrag abschlägig. Die Begründung der Magistraten: die Unfallgefahr könne insbesondere durch die richtige Geometrie beim Bau von Kreiseln und durch das korrekte Verhalten der Verkehrsteilnehmer gesenkt werden.

Im Parlament regt sich Widerstand

Der aktive Velofahrer Bruno Walliser ist mit dieser Antwort nicht zufrieden und verlangt darum ein Überholverbot im Kreisel. Grundsätzlich gilt: Im Kreisel dürfen auch Velofahrerinnen und Velofahrer in der Mitte radeln. Jedoch fahren viele rechts und geraten somit in Gefahr, von einem überholenden Fahrzeug abgedrängt zu werden. Zudem animieren breite Kreisfahrbahnen laut Walliser zu schnellerem Fahren und führen so überdurchschnittlich häufig zu Unfällen mit Velofahrenden. Seine Motion «Überholverbot von Velos im Kreisel» wurde von Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien unterschrieben.

Im Kreisel immer in der Mitte fahren

ProVelo und der Verkehrsclub der Schweiz VCS sensibilisieren mit ihrer Sicherheitskampagne «Fahr sichtbar» Velofahrende und motorisierte Verkehrsteilnehmende auf die zwei gefährlichsten Situationen im Strassenverkehr: Das Linksabbiegen und das Fahren im Kreisel.

Ziel der Kampagne ist die Sichtbarkeit und somit die Sicherheit der Velofahrenden zu erhöhen, indem sie in der Mitte des Kreisels fahren.

 

Foto: ZVG