Die Stadt Zürich möchte ihr bestehendes Abosystem für Velostationen anpassen. Anstelle eines Abos fürs 120 Franken für die Station im Hauptbahnhof oder jeweils 100 Franken für Altstetten und die beiden Stationen in Oerlikon soll künftig ein Parkplatz-GA für 50 Franken den Zugang zu allen Velostationen inkl. der auf 2024 geplanten Station am Bahnhof Stadelhofen ermöglichen.
Mit dem Preisabschlag verspricht sich die Stadt Zürich eine deutlich höhere Auslastung der Velostationen. Die Belegung soll sich von 60 auf 90 Prozent erhöhen. Um das zu erreichen, sollen mit dem neuen Preisregime beim HB aber auch Gratisabstellplätze verschwinden. Die oberirdischen Veloabstellplätze sollen von 1500 auf 1000 reduziert werden. Laut der Stadt seien sie der Hauptgrund für die schlechte Auslastung der Stationen.
Idee findet anklang
Eine kleine Umfrage von Pro Velo Zürich über Twitter und Facebook zeigt, dass die Idee grundsätzlich Anklang findet. 44 % der Teilnehmenden finden das Velostationen-Abo für 50 Franken eine gute Sache. Dem gegenüber stehen nur 5.6 %, die das Jahresabo zu teuer finden. Jedoch wünschten sich 50 % doch lieber mehr Gratisabstellplätze.
Der Kommentar eines Facebook-Nutzers bringt die gemischten Gefühle auf den Punkt: «Das GA finde ich eine super Idee und ich würde es mir wohl sogar kaufen als Ergänzung. Aber: Velos müssen im Stadtraum sichtbar sein und dazu gehören auch Abstellmöglichkeiten an guter Lage. Die Vorteile des Velos kommen auch nur so voll zum Tragen. Kurze Wege, schnelles Umsteigen, einfacher Zugang sind ein Muss.»
Dieser Meinung ist auch Pro Velo Zürich. Geschäftsführerin Yvonne Ehrensberger findet es sehr positiv, dass die bestehenden Stationen deutlich günstiger werden und glaubt, dass der niedrige Preis auch auf Pendler motivierend wirken kann, das Velo in der Station zu parkieren. Allerdings habe sich der Verband auch immer für Gratisabstellplätze eingesetzt und finde es nicht unproblematisch, dass diese in grosser Zahl abgebaut werden sollen.
«Das GA finde ich eine super Idee und ich würde es mir wohl sogar kaufen als Ergänzung. Aber: Velos müssen im Stadtraum sichtbar sein und dazu gehören auch Abstellmöglichkeiten an guter Lage.»
Facebook-Kommentar
«Es sollte weiterhin möglich sein, das Velo gratis bei der Sihlpost abzustellen; für kurze Erledigungen wie den Gang zur Post, Einkäufe oder Freunde auf einen Kaffee zu treffen. Das Zeitsystem um den Bahnhof Winterthur wäre dafür zum Beispiel eine gute Lösung. Für Pendler ist die bewachte Velostation allerdings eine gute Alternative, in der sie ihr Zweirad jederzeit sicher und gut aufbewahrt wissen.»
Ehernsberger glaubt auch, dass der Velotunnel, der Sihlquai und Sihlpost verbinden soll, die Velostation deutlich attraktiver machen wird. «Zur Zeit muss man je nach Standort einen grossen Umweg durch die Kreise 5 und 4 machen oder um den ganzen HB fahren, um zur Velostation zu gelangen.»
Das Velostation-GA ist aktuell in der gemeinderätlichen Kommission. Ob die Idee dort Gehör finden wird, ist noch unklar. Läuft allerdings alles nach Plan, soll das Abo 2023 eingeführt werden. Damit würde die Stadt Zürich im Handumdrehen zu einem der landesweit günstigsten Veloparkplatz-Standorte.







