Kommt es bei Campagnolo zum grossen Stellenabbau?

Campagnolo steckt tief in der Krise. Trotz der neuen «Super Record 13»-Gruppe machen dem italienischen Traditionsunternehmen Millionenverluste zu schaffen. Am Hauptsitz in Vicenza droht ein grosser Stellenabbau.

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 03.12.2025

Es ist noch nicht so lange her, dass Campagnolo noch stolz die neue «Super Record 13»-Gruppe für Rennvelos und Gravelbikes präsentiert hat. Diese wird je nach Einsatzzweck mit einem Umwerfer und zwei Kettenblättern oder als Einfach-Antrieb angeboten, wobei die Kassette in beiden Konfigurationen 13 Ritzel aufweist.

Wie von Campagnolos Top-Gruppen gewohnt, wird mit Carbon nicht gegeizt. Aber trotz ihrer Verankerung in den eigentlich der Krise in der Velobranche bisher recht solide trotzenden Premium- und Rennvelo-Segmenten ist selbst die italienische Kultmarke nicht vor den Folgen der geplatzten Pandemie-Blase gefeit.

Campagnolo macht Millionenverluste 

Laut Berichten verschiedener italienischer Medien plant Campagnolo, bis zu 120 der insgesamt 300 Stellen am Stammsitz in Vicenza abzubauen.

Als Grund für diese einschneidende Massnahme werden stark rückläufige Umsätze genannt: So wies der jüngste Jahresabschluss von Campagnolo einen Produktionswert von 82 Millionen Euro aus – 50 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor.

Gravierender dürfte jedoch gewesen sein, dass Campagnolo im besagten Geschäftsjahr einen Verlust von 15 Millionen Euro verbuchte. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von 1 Million Euro erzielt worden.

Laut verschiedenen Medien resultierte dennoch insgesamt von 2022 bis 2024 ein kumulierter Verlust von 24 Millionen Euro.

Gewerkschaft kritisiert Campagnolo

Das Management von Campagnolo versuchte, Kosten zu reduzieren und die Auslastung der eigenen Fabrik zu erhöhen. Daher kam es bei der rumänischen Tochtergesellschaft bereits zu Entlassungen, und zudem wurden verschiedene Produktionsschritte von Drittanbietern zurück in die eigene Fabrik verlagert.

Die Gewerkschaft Fiom-Cgil Vicenza kritisiert das Fehlen eines glaubwürdigen Plans für die künftige Produktions- und Geschäftsstrategie und befürchtet, dass die Restrukturierung zu einer weitgehenden Auslagerung der Produktion und zum Verlust von Arbeitsplätzen in der Region führen wird.

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