Agglomerationsprogramme gehen in die vierte Runde

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung für die 4. Generation Agglomerationsprogramme eröffnet. Mit rund 1,3 Milliarden Franken wird der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in der Schweiz unterstützt.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 14.06.2022

Mithilfe der Agglomerationsprogramme unterstützt der Bund die Kantone und Gemeinden beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Die Programme laufen seit fast 15 Jahren.

Alle vier Jahre reichen Kantone, Städte und Gemeinden ihre Gesuche um weitere Unterstützung ein. Aktuell läuft die vierte Runde, bezeichnet als «Agglomerationsprogramme der 4. Generation».

Das Geld kommt dabei nicht ausschliesslich dem motorisierten Strassenverkehr zugut. «Für die 4. Generation schlägt der Bundesrat vor, insgesamt 32 Programme mit rund 1,3 Milliarden Franken mitzufinanzieren.

Ein Schwerpunkt der mitzufinanzierenden Projekte liegt beim Ausbau des Fuss- und Veloverkehrs sowie des öV», heisst es in einer Medienmitteilung des Bundes vom 10. Juni.

Kanton Zürich soll viel Geld vom Bund erhalten

Zürich als bevölkerungsreichster Kanton der Schweiz hat drei Programme zur Unterstützung eingereicht - «Limmattal», «Stadt Zürich / Glattal» und «Oberland».

Mit rund 300 Millionen Franken soll gemäss Vorschlag des Bundesrats ein substanzieller Teil der Gelder nach Zürich fliessen.

Zu den positiv bewerteten A-Massnahmen zählten unter anderem eine neue Tramverbindung in Zürich-Affoltern, eine Veloschnellroute und mehrere Velohauptrouten-Abschnitte im Glattal, ein grosser Teil der Veloschnellroute Limmattal, diverse Verkehrsmassnahmen im Zusammenhang mit der Gebietsentwicklung Regensdorf-Nord sowie der Ausbau des Bushofs in Pfäffikon, teilt die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich mit.

Glattalbahn-Verlängerung verschoben

Der Bund unterstützt die Zürcher Agglomerationsprogramme damit mehrheitlich. Allerdings wurde ein für den Kanton wichtiges Projekt zurückgestuft. Der Bundesrat ordnete eine geplante Verlängerung der Glattalbahn in Kloten als Priorität B ein.

Das Bauvorhaben beinhaltet auch Velohauptverbindung mit separatem Fussweg sowie einen Hochwasserschutz für Kloten und den Flughafen.

«Der Entscheid trifft den Kanton unerwartet hart», heisst es bei der Volkswirtschaftsdirektion. Die Rückstufung auf Prio B bedeute, dass das Projekt wohl erst in der 5. Generation der Agglomerationsprogramme berücksichtigt werden können. Ein Baustart verzögere sich damit um mindestens zwei Jahre.

«Wir sind sehr erstaunt über den Entscheid des Bundesrats und können ihn prima vista nicht nachvollziehen», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Dies umso mehr, als dass die Landesregierung erst im April grünes Licht für die Glattalbahn-Verlängerung gegeben habe.

Man wolle sich nun im Rahmen der Vernehmlassung dafür einsetzen, dass der Bundesrat den Entscheid nochmals überdenke. Die Vernehmlassung für die 4. Generation der Agglomerationsprogramme dauert bis zum 9. September.

Über die Agglomerationsprogramme

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