Wie das Coronavirus unsere Mobilität beeinflusst

Vor fünf Wochen wurde die Bevölkerung dazu aufgefordert, zuhause zu bleiben, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Diese Massnahme hatte Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. Wie stark sich dieses Verändert hat, zeigt eine Studie der ETH.

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Julie Nielsen
23.04.2020

Die Studie Mobis-Covid-19 ist eine Weiterführung der Mobis-Studie der ETH zur Mobilität der Bevölkerung. Forscher der ETH untersuchten, welche Gruppen in ihrer Mobilität beeinträchtigt wurden und wie sich der Lockdown auf das Mobilitätsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer ausgewirkt hat.

Um das herauszufinden, wurden die 3700 Personen, die zwischen September 2019 und Januar 2020 an der Mobis-Studie teilgenommen hatten, eingeladen, einen GPS-Logger und die Reisetagebuch-App zu reinstallieren, damit ihr Mobilitätsverhalten auch im Zeitraum der Schutzmassnahmen aufgezeichnet werden kann. Die ersten vier Wochen der ursprünglichen Studie wurden nun mit den vergangenen vier Wochen verglichen.

Grafik zur veränderten MobilitätDas Velo erfreut sich zurzeit starker Beliebtheit.

Die Wahl fällt aufs Velo

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die täglich zurückgelegten Strecken beinah halbiert haben – von durchschnittlich um die 32 Kilometer auf neu knapp 17 Kilometer. Auch zeichnet sich ein deutlicher Trend ab bei der Wahl des Transportmittels.

Mit einem Zuwachs von mehr als 70 Prozent an Nutzern seit dem 16. März erfreut sich das Velo grösster Beliebtheit. Am zweithäufigsten wird zu Fuss gegangen. Allerdings seltener als noch vor den Massnahmen. Das Schlusslicht bildet mit einem Rückgang von über 90 % der Zug, gefolgt von Tram und Bus.

Foto: Pro Velo Zürich, Grafik: EHT