Wer hat Angst vor dem bösen Wolf

Der Wolf geht um im Bündnerland. Die Gemeinde Lumnezia will nun Mountainbike- und Wanderwege temporär sperren. Isegrim ist für Menschen zwar keine Gefahr, wohl aber von ihm aufgeschreckte Rinderherden.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 09.07.2020

Im Gebiet von Lumnezia in der Region Surselva treffen Wolfsrudel in den Sommermonaten auf Ziegen-, Schafs- und Rinderherden. Weil die Herdentiere für Wölfe leichte Beute sind, werden sie angegriffen. Bei solchen Angriffen wurden bereits zahlreiche Schafe verletzt oder getötet.

Deshalb kommt es vor, dass Herden jetzt auch bei Begegnungen mit Menschen panisch und aggressiv reagieren und sogar Personen angreifen und überrennen. Auch die Herdenschutzhunde für die Schafe zeigen einen verstärkten Beschützerinstinkt und Abwehrverhalten. Das führte dazu, dass bereits mehrere Bauern vor den eigenen Tieren flüchten mussten.

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Laut der Gemeinde Lumnezia führt ein Teil der Bikerouten über offene Alpweiden, wo es zu Konflikten mit den Herdenhunden und Rinderherden kommen kann. Solche Wege und Stellen werden von der Gemeinde nun speziell signalisiert, um Einheimische und Touristen auf die ungewöhnliche Lage aufmerksam zu machen und über den Umgang mit den Tieren zu informieren.

Falls es zu Zwischenfällen kommen sollte, sehe man sich gezwungen, die über Alpenweideland führenden Strecken aus Sicherheitsgründen zu sperren, heisst es in einer Mitteilung. Betroffen wären auch bekannte Routen über die Greinaebene.

Foto: Martin Mecnarowski

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