Velowelt nimmt Abschied von einem Botschafter

Yoshizo Shimano verstarb Anfang Juli an den Folgen einer chronischen Herzschwäche. Er war Ehrenvorsitzender des japanischen Velogiganten gleichen Namens und ein engagierter Botschafter des Radfahrens.

Laurens van Rooijen, Autor

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 09.07.2020

Nächstes Jahr feiert der japanische Komponentenriese Shimano seinen hundertsten Geburtstag. Die sich langsam aufbauende Feierlaune bekam am 3. Juli einen herben Dämpfer verpasst. Mit Yoshizo Shimano verstarb der Ehrenvorsitzende des Unternehmens im Alter von 85 Jahren.

Yoshizo wurde 1934 als dritter und jüngster Sohn des Firmengründers Shozaburo Shimano geboren. 1958 trat er in das Unternehmen ein, 1965 wurde Yoshizo in die Vereinigten Staaten geschickt, wo er die Shimano American Corporation gründete. Sieben Jahre später sorgte Yoshizo Shimano mit der Gründung der ersten Europazentrale der Japaner in Düsseldorf für einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. 

Während 27 Jahren baute der jüngste Sohn des Firmengründers das Exportgeschäft von Shimano, das heute 90 Prozent des Umsatzes einspielt, fern der Heimat auf. Erst 1992 kehrte Yoshizo Shimano nach Japan zurück, um am Stammhaus verschiedene Führungspositionen einzunehmen, ehe er 1995 zum vierten Präsidenten des Unternehmens aufstieg. In diese Zeit fiel die Entscheidung, Englisch zur offiziellen Sprache im Konzern zu machen – ein bemerkenswerter Schritt für ein japanisches Unternehmen.

Yoshizo ShimanoAls dritter Sohn des Firmengründers verschrieb Yoshizo Shimano sein Leben dem Familienunternehmen und dem Radsport – und brachte beides weit voran.

Den Posten des Präsidenten gab Yoshizo 2001 an seinen Neffen Yozo Shimano weiter, worauf er sich während zehn Jahren als Vorsitzender der japanischen Vereinigung der Fahrradbranche engagierte. Am vergangenen Freitag nun starb der 85-Jährige an den Folgen einer chronischen Herzschwäche.

In einer Mitteilung aus dem Unternehmen heisst es: «Die Beiträge, die er zu Shimanos Geschäften geleistet hat, sind unermesslich, und seine Wirkung wird für immer spürbar sein. Im Namen unseres Managementteams und unserer Mitarbeiter sprechen wir seiner Familie unser tiefstes Beileid aus.»

Fotos: ZVG

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