TCS als Veloverhinderer

Die Stadt Genf hat mit temporären Radwegen auf den Veloboom während der Corona-Pandemie reagiert. Der TCS wehrt sich dagegen auf dem Rechtsweg.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
popup-veloweg, News, Politik, 09.10.2020

Die Corona-Pandemie hat der Velonutzung einen Schub verliehen. Und das nicht nur in der Deutschschweiz. Auch die sonst eher als Fahrradmuffel betitelten Romands traten diesen Frühling und Sommer kräftig in die Pedale. Während diesseits des Röstigrabens aber kaum eine Stadt auf den Veloboom reagierte, machte die französische Schweiz vorwärts. Die Stadt Genf schuf in kürzester Zeit 7 Kilometer zusätzliche, vorerst temporäre Velospuren.

Die sogenannten Pop-up-Radwege in Genf freuen aber nicht alle. Besonders nicht, weil die Stadt beschlossen hat, die Spuren vorerst nicht zurückzubauen. Eine Allianz aus TCS, dem Nutzfahrzeugverband Astag und einer Privatperson beschreitet nun sogar den Rechtsweg. Ihr Rekurs richtet sich gegen eine Velospur, die vom Place du Cirque nach Cornavin führt. Um Platz für den Radstreifen zu schaffen, wurde in Genf eine Fahrspur für den motorisierten Individualverkehr entfernt. Der Spurabbau führt laut dem TCS zu Stau und Behinderungen des Autoverkehrs.

Die Genfer Behörden stehen dem Rekurs gelassen gegenüber. «Die Kapazität auf dieser Achse wurde sicherlich etwas begrenzt», sagte Serge Dal Busco gegenüber der «Tribune de Genève». Laut dem Genfer Infrastrukturminister steht der Spurabbau aber im Einklang mit dem 2016 vom Volk gutgeheissenen Gesetz für eine ausgewogene Mobilität, welches den ÖV und die «weiche Mobilität» in der Innenstadt priorisiert.

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