1870 präsentierte der Engländer James Starley das Hochradmodell «Ariel», welches mit einigen Verbesserungen später als «Ordinary-Bicycle» in die Geschichte einging. Obwohl die Blütezeit des Hochrads nur zwei Jahrzehnte andauerte, hatte der Erfinder Starley mit seinem neuartigen Velo einige technische Neuerungen vorangetrieben.
Zwar hatte das «Ordinary-Bicycle» genau wie sein Vorgänger (Michauline) noch ein tretkurbelbetriebenes Vorderrad. Allerdings wurden die Laufringe aus Eisen durch Vollgummireifen ersetzt und die massiven Holzspeichen mit auf Zug belasteten Stahldrahtspeichen ausgetauscht. Durch diese Innovationen schlug das Fahrrad endgültig seine Entwicklung als eigenständiges Transportmittel ein.
Neuerung
Die einschneidendste Neuerung aber war, die Vergrösserung des Vorderrades auf circa 125cm, was in Verbindung mit dem angebrachten Tretkurbelantrieb sehr viel höhere Geschwindigkeiten ermöglichte. Das viel kleinere Hinterrad wurde auf eine nun mehr stützende Funktion reduziert. In den Folgejahren wuchs das Vorderrad auf bis zu 250cm Durchmesser an und erlaubte somit ein immer höheres Fahrtempo.
Durch den Tretkurbelantrieb drehten die Pedalen mit, auch wenn Strecke abschüssig wurde. Damit sich die Füsse nicht in den mitdrehenden Pedalen verfingen, spreizten die Fahrer die Beine jeweils weit ab. Geübte Fahrer warfen die Beine sogar einfach über den Lenker. Die Velolenker wiesen aus diesem Grund eine Moustacheform auf, bei der die Lenkstange links und rechts Vertiefungen für die Beine hatte.