Shimano in Fahrt

Im Jahresabschluss von Shimano spiegeln sich typische Trends der Velobranche wider. Wie bereits im Vorjahr legte die Fahrradsparte des japanischen Komponentengiganten beim Umsatz genauso zu wie der gesamte Konzern. Und beim Reingewinn vermeldet Shimano einen kräftigen Zuwachs.

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Laurens van Rooijen
19.02.2019

Vor drei Jahren brachen Umsatz und Gewinn des Shimano-Konzerns deutlich ein. Doch bereits 2017 konnten die Japaner wieder bessere Zahlen vermelden. Diese Trendwende hielt auch im vergangenen Jahr an, wie der Geschäftsbericht des Komponentengiganten zeigt.

Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp vier Prozent auf umgerechnet 3,16 Milliarden Franken. Der Umsatz der Fahrradsparte als mit Abstand grösster Abteilung kletterte um zweieinhalb Prozent auf 2,52 Milliarden Franken.

Am Ende notierte Shimano einen im Vergleich zum Vorjahr um 40,5 Prozent höheren Reingewinn von 490 Millionen Franken. Als Marktführer der Fahrradbranche bäckt Shimano im Unterschied zu den Autoherstellern dennoch kleine Brötchen. Die Volkswagen-Gruppe als grösster Konzern vermeldete zuletzt einen Reingewinn in zweistelliger Milliardenhöhe.

Shimano erzielt mit dem Steps-Antrieb viel Umsatz. Die «Steps»-Hilfsantriebe, mit denen Shimano inzwischen eine grosse Preisspanne abdeckt, hielten 2018 den Umsatzmotor am Laufen.

Als Umsatz-Lokomotiven des vergangenen Kalenderjahres nennt Shimano einerseits die neue 105er-Rennradgruppe und andererseits die neuen E-Bike-Antriebe «Steps E7000» und «Steps E6100». Zudem sei der Absatz in Europa dank des anhaltend guten Wetters von April bis Oktober robust gewesen. Insbesondere sportliche E-Bikes waren gefragt.

In den USA habe zwar der Absatz von Velos um rund zehn Prozent nachgegeben, aber der Umsatz habe sogar leicht zugelegt. Der Grund dafür ist, dass mehr hochwertige, sportliche Velos verkauft worden seien.

Dagegen verlief der Absatz in China und den Schwellenstaaten Südamerikas und Südostasiens weiterhin schleppend. Auch der Heimmarkt schwächelte aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen.

Der Ausblick der Japaner für das noch junge Jahr zeugt dennoch von Zuversicht: Beim Umsatz strebt Shimano ein Wachstum von 4,9 Prozent und beim Gewinn gar von 11 Prozent an.

 

Fotos: Marius Graber, ZVG