Wenn das Nabendynamo-Licht nicht mehr geht: Das können Sie tun

Nabendynamo-Lichtanlagen mit Dioden-Scheinwerfern und -Rücklichtern sind zuverlässiger als die alten Beleuchtungen mit Seitendynamo und Glühbirne. Dennoch sind sie gegen Pannen nicht ganz gefeit.

Marius Graber

Marius Graber, Redaktor (marius.graber@velojournal.ch)
Ratgeber, 06.09.2023

Wenn das Nabendynamo-Licht nicht funktioniert, sollte man die Reparatur nicht lange hinauszögern. Besonders nicht jetzt, wo es früher dunkel wird. Manchmal ist es etwas knifflig, den Lichtfehler zu finden, doch die meisten Probleme sind mit den hier beschriebenen Arbeitsschritten gut zu lösen. Neben etwas Werkzeug und Kleinteilen hilft dann und wann auch etwas Ausdauer.

Schwierigkeitsgrad:

Anfänger bis Fortgeschrittene

Benötigte Zeit:

10 bis 60 Minuten

Was es braucht

  • zweiadriges Lichtkabel
  • Steckerchen
  • Schrumpfschlauch
  • Kabelbinder/Klebeband
  • Lötzinn, Lötkolben
  • Feuerzeug
  • Meter/Massstab
  • alter Scheinwerfer zum Testen

1 | Nabendynamo testen

Um sicherzustellen, dass der Defekt nicht vom Nabendynamo herrührt (was selten ist), schliesst man einen zweiten Scheinwerfer direkt am Dynamo an. Dafür entfernt man den Stecker am Nabendynamo, öffnet ihn mit einem kleinen Schraubenzieher und schliesst den Testscheinwerfer an.

2 | Rücklicht und Scheinwerfer testen

Das Rücklicht testet man am einfachsten, indem man es mit einem separaten zweiadrigen Kabel ­direkt mit dem Dynamo verbindet. Um den Scheinwerfer zu testen, entfernt man die Kabel zum Rücklicht. Da bei vielen Lampen das Kabel zum Nabendynamo fest mit dem Scheinwerfer verbunden ist, lässt sich dieses nur mit einer Sichtkontrolle prüfen. Funktioniert der Scheinwerfer einzeln, aber nicht zusammen mit dem Rücklicht, sind die Kabel zum Rücklicht falsch angeschlossen oder produzieren einen Kurzschluss.

3 | Dynamo-Stecker kontrollieren

Wenn das Licht nicht brennt, liegt es oft nur daran, dass die Kabel nicht richtig im Dynamostecker sitzen oder einen Kurzschluss verursachen. Öffnen Sie den Stecker, verdrillen und ­ordnen Sie die Kupferlitzen der beiden Kabel neu, und schliessen Sie den Stecker vorsichtig wieder.

 

4 | Steckerchen anbringen

Werden Kabel nur mit Kunststoffpfropfen geklemmt, lohnt es sich, diese durch Stecker zu ersetzen. Entfernen Sie etwa 5 Millimeter der Kabel­isolation, verdrillen Sie die Kupferlitzen, und verpressen Sie den abisolierten und den ummantelten Teil des Kabels mit den dafür vorgesehenen Klemmen des Steckerchens. Wer es ganz gut machen will, lötet die Kupferdrähtchen mit einem Lötkolben (oder Feuerzeug) an. Danach wird das Steckerchen mit einem Schrumpfschlauch isoliert.

5 | Kabel neu Verlegen

Die Ursache von Lichtproblemen liegt oft an den (allenfalls einaderigen) Kabeln oder daran, dass das Schutzblech als Leiterbahn für den Strom verwendet wird. Unser Tipp: nicht lange suchen und flicken, sondern gleich ein neues, zweiadriges Kabel verlegen und dieses mit sauber montierten Steckerchen anschliessen.

6 | Scheinwerfer ausrichten

Moderne Scheinwerfer können blenden, daher müssen sie richtig ausgerichtet werden. So gehts: Distanz vom Scheinwerfer zum Boden messen. An einer Wand in 5 Metern Entfernung die Scheinwerferhöhe mit Klebeband markieren. Vorderrad leicht anheben und von Hand in Bewegung bringen. Scheinwerfer so ausrichten, dass die Hell-Dunkel-Grenze im oberen Bereich des Lichtkegels genau auf die Markierung zu liegen kommt. Hat der Scheinwerferkegel keine deutliche Hell-Dunkel-Grenze, sollte der hellste Punkt des Lichtkegels genau auf mittlerer Höhe zwischen Markierung und Boden auf die Wand treffen.

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