Irland bestraft knappes Überholen von Velos

Irlands Velofahrende können sich freuen: Der Inselstaat erlässt ein neues Gesetz, in dem der Mindestabstand beim Überholen von Fahrrädern geregelt wird. Irland erhofft sich mit diesem Schritt, die Radfahrenden im Verkehr besser schützen zu können.

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Julie Nielsen
15.11.2019

Irland hat in den letzten Jahren viel in die Verkehrssicherheit investiert. Mit einer neuen Gesetzesregelung geht der Staat noch einen Schritt weiter. Es gilt nun ein seitlicher Überholabstand von 1 Meter in verkehrsberuhigten Zonen mit Tempolimiten unter 50 km/h – ansonsten muss ein Abstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Entsprechende Verkehrsschilder werden seit Montag aufgestellt.

Automobilisten, die nun eine Velofahrerin zu nahe überholen, werden mit € 120.– und drei Strafpunkten gebüsst.

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Dublins Transportminister Shane Ross verkündete die Gesetzesänderung auf Twitter. 

Mit der neuen Regelung ist Irland in guter Gesellschaft. In vielen anderen Ländern Europas gelten bereits vergleichbare Gesetze. In der Schweiz ist der Abstand nur im Grundsatz geregelt. Es soll «ausreichend Abstand» und «besondere Rücksichtnahme» genommen werden. Was das aber konkret heissen soll, ist unklar.

Klar ist jedoch, dass jeder zehnte Unfall beim Überholen geschieht und dass zwei Drittel der Schweizer Velofahrenden berichten, regelmässig zu knapp überholt zu werden. Pro Velo fordert deshalb mit der Kampagne «Abstand ist Anstand» die gleiche Regelung, die jetzt für Irland gilt.

Die Petition von Pro Velo kann man hier unterschreiben: www.1m50.ch/petition

 

Foto: Unsplash.com