EU macht China-Velos teurer

Die EU-Kommission hat entschieden, Velos aus China weiterhin mit Strafzöllen zu belegen. Gleichzeitig werden die Antidumping-Massnahmen auf weitere Länder ausgeweitet.

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12.09.2019

Bereits im Juni hat die EU-Kommission angekündigt, in den europäischen Wirtschaftsraum eingeführte Velos aus China weiterhin mit Strafzöllen belegen zu wollen. Der Entscheid wurde mit Publikation im Amtsblatt per Ende August in Kraft gesetzt.

Die EU verlängert damit ihre Antidumping-Massnahmen auf Fahrräder aus der Volksrepublik China um weitere fünf Jahre. Die Strafsteuer für den Import beträgt 48,5 Prozent.

Gleichzeitig weitet die EU-Kommission die Strafzölle auf weitere Länder aus. Neu werden auch Fahrräder aus Indonesien, Malaysia, Sri Lanka, Tunesien, Kambodscha, Pakistan und der Philippinen mit Antidumping-Zöllen belegt.

Dies aus dem Grund, dass chinesische Velohersteller ihre Produktionsstätten in diese Länder verlagerten oder dort Zweigstellen eröffneten, um die Zölle zu umgehen. «Im Rahmen der Untersuchung wurden mehrere Befreiungen für echte ausführende Hersteller dieser Länder gewährt», heisst es im Amtsblatt der EU.

Die EU wirft China vor, den freien Markt gezielt zu beeinflussen und die Veloproduktion im Land zu subventionieren. Aus diesem Grund wird die Einfuhr von im Reich der Mitte hergestellten Fahrrädern seit 1993 – seit Gründung der EU – mit Zöllen verteuert. Damit sind die Abgaben auf Fahrräder der am längsten laufende EU-Strafzoll überhaupt. 

Für die Schweizer Konsumenten hat der Handelskrieg der EU mit China bislang kaum direkte Folgen. Dank eines Freihandelsabkommens sind Einfuhren aus China in die Schweiz zollfrei. 

 

Foto: Dominic Redli