Achtung Betrüger

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Laurens van Rooijen, Fabian Baumann
19.04.2018

Die Masche ist einfach und die Angebote eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Auf Socialmedia-Plattformen wie Facebook werden Onlineshops beworben, die aktuelle, sportliche Velos von namhaften Herstellern mit satten Rabatten anbieten. Diese reichen bis zu 85 Prozent und werden mit einem saisonalen Ausverkauf vor den Ferien begründet. Wer auf diese Lockvogelangebote hereinfällt und eine Anzahlung leistet, ist sein Geld los – und wird dennoch nie das erhoffte Markenvelo zum Schnäppchenpreis erhalten.

Dass eine Plattform wie brandbicycleshop.com für sämtliche Scott-Velos, egal welcher Preiskategorie, einen angeblichen, ursprünglichen Listenpreis von 888 US-Dollar angibt, ist ein erster Hinweis darauf, dass es hier kaum mit rechten Dingen zu und her geht.

Wer die Webseite etwas genauer betrachtet, findet weitere Details, die einem vorsichtig machen sollten. So gibt es zwar eine «über uns» Rubrik, Informationen zum Shopbetreiber sind dort jedoch keine zu finden.

Interessantes fördert die Suche nach dem Inhaber der Internetdomain zutage. Die Webseite scheint auf den ersten Blick aus den USA oder dem englischsprachigen Raum zu stammen. Registriert ist sie aber auf einen gewissen Liu Feng aus der chinesischen Stadt Taiyuan.


Auf den ersten Blick sehen die betrügerischen Onlineshops gut aus, aber Details wie identische, durchgestrichene Listenpreise für alle Modelle stören das Bild.

Um das eigene Geschäft, wie auch die Konsumenten zu schützen, erhöht Scott nun die juristischen Aktivitäten, um solche Betrugsversuche zu unterbinden. Bisher hatte es die Rechtsabteilung des in der Schweiz ansässigen Herstellers vor allem mit gefälschten Produkten zu tun.

Dass Betrüger ihr Glück mit aufwendig erstellten, falschen Onlineshops und Schnäppchen-Preisen versuchen, ist laut Brand Director Reto Aeschbacher ein neues Phänomen, das man so nicht zu akzeptieren gedenke. Weil die Betrüger schnell reagieren und die Webadressen ihrer Shops leicht abändern, um Sperren zu umgehen, warnt Scott vor ebensolchen Angeboten und verweist darauf, dass der beste Schutz vor Betrügern noch immer darin bestehe, Schnäppchenangeboten zu widerstehen und Fahrräder bei autorisierten Fachhändlern zu kaufen.


Fotos: Screenshots Webseite