Online-Versender buhlt um Fachhändler

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Laurens van Rooijen
03.04.2018

Das Ganze klingt verlockend einfach: Bequem von zuhause aus am Smartphone oder Tablet das Wunschvelo suchen, es zu einem besonders attraktiven Preis bestellen und gleich vor die Tür liefern lassen.

Während dieses Geschäftsmodell bei Elektronikartikeln, Bekleidung und Kleinteilen schon weit verbreitet ist, stellen sich bei kompletten Velos besondere Probleme. Erstens ist so ein Velo im Karton ausgesprochen sperrig, was den Transport verteuert und die Anlieferung bei Privatadressen erschwert. Zweitens werden auch Fahrräder von Direktversendern nur selten komplett montiert geliefert. Die noch notwendigen, letzten Arbeitsschritte können Endkonsumenten schnell überfordern (siehe auch Velojournal 1/2018).

Und spätestens wenn der erste Service ansteht, ist die Expertise einer Fachwerkstatt willkommen. Darum wird immer wieder diskutiert, ob reine Onlineanbieter ein normales Ladenlokal brauchen oder gut darauf verzichten können. Und darum streben auch Onlinedirektanbieter nach einer Partnerschaft mit bestehenden Fachhändlern, wenn sie nicht gleich ein eigenes Ladengeschäft eröffnen.

Um eine fachgerechte Endmontage von Fahrrädern und einen kompetenten Service zu gewährleisten, versucht nun der deutsche Anbieter Fahrrad.de Velofachhändler davon zu überzeugen, zum Montage- und Servicepartner zu werden. Garantie- und Gewährleistungsfälle sind vom Pflichtenheft ausgenommen.

Ein Blick auf die Website des Anbieters zeigt, dass sich bis Gründonnerstag zehn Fachhändler in der Schweiz zu einer Kooperation mit Fahrrad.de entschlossen haben – darunter auch bekannte Shops wie das Velo-Center Biel, Velo Stern in St. Gallen und etwas überraschend der Transa Veloladen in Zürich, den es seit mehreren Jahren gar nicht mehr gibt.


Foto: ZVG