Das eine lohnt sich, das andere kostet nur

no-image


22.05.2018

Der Autoverkehr in Deutschland kostet die Allgemeinheit jährlich mehrere Tausend Euro pro Fahrzeug. Ganz anders der Veloverkehr. Wer in die Pedale tritt, generiert einen gesellschaftliche Nutzen von 30 Cent – rund 35 Rappen – pro gefahrenen Kilometer. Das sagt der Wissenschaftler Stefan Gössling.

Gössling arbeitet als Professor an der Universität von Lund (Schweden). Am Vivavelo-Kongress stellte er Ende April seine Untersuchung mit dem Titel «Kostenvergleich Auto-Fahrrad, Deutschland» vor. Der Professor berechnete das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Auto- und Radverkehrs in Deutschland.

Grundlage sind Faktoren wie Klimawandel, Reisezeit oder Unfallkosten, für die jeweils ein Geldwert eingesetzt wird. «Jede Zuweisung von Faktorkosten ist subjektiv», schränkt Gössling aber ein. Daher seien die Kosten nicht immer exakt, sondern beruhten auf Berechnungen, Schätzungen oder ökonomisch abgeleiteten Werten. Die Annahmen hat er aber dennoch nicht einfach ins Blaue hinaus getroffen. Gössling bediente sich bei Standardwerken zum Thema, etwa Vorgaben der Europäischen Kommission.

Unter Berücksichtigung aller Faktoren kommt Stefan Gössling zum Schluss, dass Kosten-Nutzen-Berechnungen nicht konsequent genutzt würden, um gesellschaftliche Kosten verschiedener Verkehrsträger zu erheben und zu vergleichen. Dadurch werde das Auto subventioniert, «der gesellschaftlich <gewinnbringende> Fahrradverkehr aber nicht adäquat durch Investitionen gefördert», so Gössling. Er empfiehlt daher, das Velo weit stärker zu fördern und die Ausgaben in entsprechende Infrastruktur zu erhöhen.

Weitere Informationen
Kostenvergleich Auto-Fahrrad, Deutschland 

 

Foto: pixabay.com