Wie funktioniert indirektes Linksabbiegen?

Indirektes Linksabbiegen ist in Velonationen wie Dänemark längst eine gängige Praxis. Das System etabliert sich auch in der Schweiz immer mehr. So funktioniert das neue Abbiegemanöver.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, Ratgeber, 08.01.2024

Indirektes Linksabbiegen erlaubt es, mit möglichst wenig Kontaktpunkten zu Autos links abzubiegen. Anstatt zwischen fahrenden Autos einspuren zu müssen, müssen Velos nur an den gekennzeichneten rechten Strassenrand fahren. In Bern, Basel und Zürich gibt es bereits einige Kreuzungen, an denen das indirekte Linksabbiegen möglich ist. Neu kommt auch der Zwingliplatz im Winterthurer Mattenbachquatier dazu und auch in Kloten will der Kanton eine Kreuzung neu signalisieren.

So fährt man korrekt

Die Idee ist, dass Velofahrende am rechten Fahrbahnrand zu bleiben und das heikle direkte Linksabbiegemanöver im rollenden Verkehr zu vermeiden können. Die Möglichkeit für das indirekte Linksabbiegen ist signalisiert. Velofahrende, die links abbiegen möchten, bleiben also am rechten Fahrbahnrand, während sie auf die Kreuzung zufahren und diese zur Hälfte queren. Auf der von rechts einmündenden Strasse ist vorne eine spezielle Fläche markiert, auf welcher Velofahrende anhalten, abdrehen und warten können. Sobald das Lichtsignal auf grün schaltet, kann die Kreuzung dann erneut geradeaus gequert werden.

Mehr Sicherheit

Auch der Verband Pro Velo Zürich begrüsst, dass das Abbiegesystem häufiger eingesetzt wird. «Je nach Situation ist ein indirekter Linksabbieger deutlich sicherer und von Vorteil, insbesondere für ältere Personen, Familien und Kinder», heisst es. Indirektes Linksabbiegen erlaube es, in Ruhe und mit möglichst wenig Kontaktpunkten mit den Autos abzubiegen.