Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
Ausprobiert,
02.06.2022
Das «Helix» ist mit Titanrahmen, 24-Zoll-Rädern und Einbein-Gabel ein Hingucker. Ob das Faltrad aus Kanada auch im Alltag überzeugen kann, zeigt der Velojournal Test.
Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
Ausprobiert,
02.06.2022
Mit dem «Helix» hat die gleichnamige Firma aus Kanada im Jahr 2015 ein Faltvelo präsentiert, das viel Aufmerksamkeit erhielt. 24-Zoll-Räder und ein Rahmen aus Titan sorgten dafür, dass sich das «Helix» von den meisten anderen Faltvelos deutlich abhob.
Mittlerweile hat aber auch der britische Traditionshersteller Brompton ein Modell aus Titan im Sortiment.
Nach einem erfolgreichen Crowdfunding auf Kickstarter, bei dem mehr als 2,2 Millionen kanadische Dollar zusammenkamen, wurde es eine längere Zeit lang ruhig um «Helix».
Wie viele andere Crowdfunding-Projekte kam es auch beim kanadischen Faltvelo zu Verzögerungen. Erste Bikes hätten bereits im Frühjahr 2016 ausgeliefert werden sollen. Stattdessen erreichten die «Helix»-Faltvelos erst im letzten Jahr die Käuferinnen und Käufer.
Kommentaren auf der Kickstarter-Seite zufolge warten einige Unterstützer noch immer auf ihr Velo – und sind entsprechend verärgert.
Umso glücklicher durfte ich mich schätzen, mit einem «Helix» auf Testfahrt zu gehen. Das Faltvelo ist ein echter Hingucker. Selten hat ein Testvelo auf der Redaktion so viele Reaktionen ausgelöst. Jede und jeder wollte es ganz genau anschauen.
Besonders ins Auge sticht dabei die einbeinige Gabel, wie man sie auch von Cannondale-Bikes kennt.
In die Gabel integriert ist der Faltmechanismus für das Vorderrad. Wird dieser gelöst, lässt sich das Vorderrad nach hinten zum Rahmen klappen und an diesem mit einem Klick fixieren.
Das Hinterrad lässt sich inklusive des ganzen Hinterbaus nach vorne zum Rahmen einklappen. Dafür muss nach dem Lösen der Arretierung das ganze Velo etwas angehoben und der Hinterbau mit Schwung nach vorne geschoben werden.
Die Arretierung des Lenkers wird am Vorbau gelöst und der Lenker danach nach rechts eingeklappt.
Komplett gefaltet ist das «Helix» recht kompakt. Es kommt allerdings – auch aufgrund der 24-Zoll-Bereifung – nicht ganz an andere derzeit erhältliche Falträder heran.
Hat man sich an den Faltmechanismus gewöhnt, funktioniert er gut. Mit etwas Übung lässt sich das Titan-Faltvelo ähnlich schnell wie andere Falträder auf ein kompaktes Mass schrumpfen.
Das Video zeigt den ganzen Faltprozess des «Helix».
Das «Helix» besteht aus 27 Titan-Teilen. Diese werden von einer CNC-Maschine gefräst und anschliessend von einem Schweissroboter in Kanada zu einem Rahmen zusammengefügt. Die Schweissnähte sind sehr sauber verarbeitet, der Rahmen macht einen wertigen und soliden Eindruck.
Stellt sich die entscheidende Frage: Wie fährt es sich mit dem «Helix» Bike? Das Fahrgefühl kommt dem eines normalen Velos sehr nahe. Das «Helix» ist wendig und agil.
Allerdings beschlich mich auf holperigen Strassenabschnitten manchmal ein etwas ungutes Gefühl: Der Grund ist der Faltmechanismus der Einbeingabel. «Was, wenn die Gabel nicht hält und das Vorderrad wegknickt?», dachte ich einige Male.
Beruhigt habe ich mich damit, dass bereits einige der «Helix»-Bikes unterwegs sind und eine Gabel, die nicht hält, wohl bereits aufgefallen wäre. Und trotzdem; dem Mechanismus muss man vertrauen, sonst gehts nicht.
Mit einem gemessenen Gewicht von 12,6 kg ist das ausprobierte Faltvelo in der Ausführung mit Shimano «Alfine»-11-Gang-Nabenschaltung kein Leichtgewicht.
Wahlweise ist das «Helix» aber auch mit einer Shimano «SLX»-10-Gang-Schaltung oder als Singlespeed-Modell erhältlich, das das Gewicht jeweils senkt.
Zudem bietet der Hersteller das Faltvelo auch in der Version «Ultralight» an. Als Singlespeed-Bike kratzt das «Helix» dann knapp an der 9-kg-Marke.
Die Nachfrage übersteigt derzeit das Angebot an «Helix»-Faltvelos. Laut Informationen auf der Webseite des Herstellers sind aktuell keine Modelle verfügbar.
Wenn Sie also ein «Helix»-Bike kaufen wollen, müssen Sie Geduld mitbringen. Mit neuen Bikes ist nicht vor September 2022 zu rechnen.
Shimano «Alfine»-11-Gang-Schaltung, mechanische Scheibenbremsen, 24-Zoll-Räder, ca. Fr. 3250.–.
+ Gutes Fahrgefühl
+ Schön verarbeiteter Titanrahmen
– Muss aus Kanada importiert werden
– schlechte Verfügbarkeit
Für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs ist Fahrradfreundlichkeit von zentraler Bedeutung. Erleben Sie die Schönheit der Monumente auf dem Velo.
Zum VideoDas Velojournal E-Bike Spezial 2022 bietet auf 74 Seiten alles zum Thema E-Bikes.
Jetzt bestellenMit dem Velojournal-Newsletter erhalten Sie alle 14 Tage die wichtigsten News direkt in Ihre Mailbox.
Jetzt abonnieren!
01. März bis 30. September 2022
Defi Velo, die Velo Challenge für Jugendliche
Bei diesem interkantonalen Klassenwettkampf entdecken die 15-20 Jährigen die Vielfalt des Velofahrens ― Für...
01. März bis 30. September 2022
Pro Velo Velofahrkurse
Velofahren – aber sicher! Die kostengünstigen Velofahrkurse (Ermässigung für Pro Velo Mitglieder) für...
01. März bis 31. Oktober 2022
Velobörsen
Im Angebot stehen neue sowie gebrauchte Velos aller Kategorien: Von Rennvelos über E-Bikes und...
01. März bis 30. Juni 2022
Bike2School Frühjahrsaktion
Bike2school motiviert Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz zum Velofahren. Klassen ab der...
01. Mai bis 30. Juni 2022
Bike2Work 2022
Bike to Work ist eine schweizweite Aktion zur Gesundheitsförderung in Unternehmen. Jedes Jahr treten im Mai...
Zu den TerminenHaben Sie Fragen zu Ihrem Abonnement? Gerne helfen wir Ihnen weiter.
Aboservice und Rechnung
Velomedien AG / Velojournal
Claudia Frei
Kalkbreitestrasse 33
8003 Zürich
Telefon: +41 44 241 60 32
administration@velojournal.ch