E-Bike-Tour mit Kindern planen

Eine E-Bike-Tour mit Kind und Gepäck macht Spass, wenn sie gut geplant ist. Doch das zusätzliche Gewicht und die kindlichen Launen fordern den Akku und alle, die in die Pedale treten. Mit diesen Tipps gelingts.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
Ratgeber, 15.05.2025

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Akkukapazität realistisch einschätzen

Der Akkuverbrauch steigt mit zusätzlichem Gewicht. Planen Sie lieber mit 20 bis 30 Prozent Sicherheitsreserve, besonders bei hügeligem Gelände oder Gegenwind.

Gepäck sinnvoll verteilen

Verstauen Sie schwere Dinge möglichst tief und zentral (z. B. in Pack­taschen auf dem hinteren Gepäckträger). Das verbessert das Fahrverhalten und reduziert unnötige Energieverluste durch Instabilität.

Unterstützungsstufe clever wählen

Nutzen Sie nicht dauerhaft die höchste Unterstützungsstufe. Besonders im flachen Gelände reicht oft der «Eco»- oder der «Tour»-Modus, um Energie zu sparen.

Route anpassen

Wählen Sie möglichst ebene Wege abseits von grossen Verkehrsachsen und stark befahrenen Strassen. Ein Velowegverzeichnis gibts bei Schweiz Mobil.

Ladepunkte einplanen

Nutzen Sie Apps wie Komoot oder Stromtankstellenverzeichnisse, um Cafés, Gaststätten oder E-Bike-Ladestationen entlang der Route zu finden.

Kinderpausen einbauen

Planen Sie alle 15 bis 20 Kilometer eine kindgerechte Pause mit Spielmöglichkeit, damit die Fahrt für alle entspannt bleibt. Genügend Snacks und Wasser  einpacken. Velofahren macht hungrig und durstig.

Tipps und Tricks

Velohelm im Anhänger?

Sitzen Kinder mit Velohelm im Veloanhänger,
sieht das nicht bequem aus. Der Kopf wird durch den Helm nach vorne gedrückt. Spezielle flachere Modelle extra für den Kinderanhänger gibt es nicht. Aber ist ein Helm im Anhänger überhaupt nötig? In der Schweiz gibt es kein Gesetz, das das Tragen eines Helms im Anhänger vorschreibt. Die Entscheidung liegt bei den Eltern.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) empfiehlt, dass Kinder sowohl im Kindersitz auf dem Velo als auch im Anhänger einen Velohelm tragen. Auch auf kurzen Fahrten. Ausserdem weist die BfU darauf hin, beim Kauf eines Anhängers auf Folgendes zu achten: «Veloanhänger mit der Normbezeichnung EN 15918 entsprechen den aktuellen Sicherheitsempfehlungen. Achten Sie auf robusten Aufbau und einen stabilen Überrollbügel mit ausreichend Kopffreiheit.»

Der Kinderarzt Beat Kropf sagt auf Anfrage von Velojournal, dass man im Gegensatz zum Velositz im Veloanhänger auf den Helm verzichten könne, damit die Kinder bequem im Anhänger sässen. Sollte der Anhänger kippen, sei die Fallhöhe viel niedriger, und wenn die Kinder korrekt angeschnallt seien, sollte die Schale des Anhängers genügend schützen. «Natürlich muss man mit gesundem Menschenverstand Velo fahren, wenn man Kinder im Anhänger transportiert. Es ist sinnvoll, die Route und auch die Fahrweise anzupassen», sagt Kropf.

Technik

Löffelhase erklärt

Dürfen Kinder in der Schweiz E-Bike fahren? 

In der Schweiz dürfen Kinder ab 14 Jahren mit einem E-Bike bis 25 km/h oder bis 45 km/h fahren, wenn sie einen Führerschein der Kategorie M besitzen. Ab 16 Jahren wird der Führerschein nur noch für schnelle E-Bikes benötigt. Ein umstrittenes Gesetz, das sich in der Vernehmlassung befindet, soll Kindern ab 12 Jahren in Begleitung einer erwachsenen Person erlauben, ein langsames E-Bike ohne Ausweis zu fahren. Damit soll der Tourismus unterstützt werden. Familien würden dadurch neue Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung geboten. Vor allem, wenn die erwachsenen Personen häufig mit dem E-Bike unterwegs sind. Andererseits können Kinder erst mit etwa 14 Jahren Verkehrssituationen und Gefahren richtig einschätzen und darauf reagieren. Mit 12 Jahren sind Kinder dazu auch auf einem gewöhnlichen Velo noch nicht in der Lage. Ein E-Bike ist aber schneller und deutlich schwerer und somit auch anspruchsvoller in der Handhabung als ein konventionelles Velo.