Marius Graber,
Redaktor
(marius.graber@velojournal.ch)
Ratgeber,
11.05.2022
Praktisch alle E-Bikes sind mit Scheibenbremsen ausgestattet. Weil diese stark beansprucht werden, fallen immer wieder Wartungsarbeiten an. Wir zeigen, wie die wichtigsten Arbeiten selbst gemacht werden können.
Marius Graber,
Redaktor
(marius.graber@velojournal.ch)
Ratgeber,
11.05.2022
Hier zeigen wir, wie man selbst überprüfen kann, ob mit der Bremse alles in Ordnung ist. (Fotos: Marcel Kaufmann)
Bremsbeläge von Scheibenbremsen bestehen aus einer Trägerplatte und dem eigentlichen Bremsbelag. Dieser ist im Neuzustand zirka 2 mm dick und kann bis auf 0,5 mm abgefahren werden.
Ob der Bremsbelag noch gut ist, kann optisch kontrolliert werden, indem man zwischen dem Bremssattel zu den Bremsbelägen späht. Mithilfe einer Taschenlampe.
Nicht nur die Bremsbeläge, auch die Bremsscheiben verschleissen. Mit der Schiebelehre die Dicke der Bremsscheibe an mehreren Stellen messen.
Je nach Bremshersteller gelten andere Verschleissgrenzen: Bei Shimano sind es 1,5 mm, bei Magura 1,8 mm. Oft ist das korrekte Mass auf der Scheibe aufgedruckt.
In seltenen Fällen kann Hydrauliköl der Bremsleitungen bei undichten Leitungsstutzen oder Bremssätteln austreten. Dadurch ist die Übertragung der Bremskraft vom Bremshebel auf die Bremse beeinträchtigt.
Das Öl vermindert zudem die Bremswirkung der Beläge auf der Scheibe und verursacht Quietschgeräusche. Ist auf dem Bremssattel ein öliger Staubfilm feststellbar, liegt der Verdacht einer Undichtheit nahe, und die Bremse muss zur Werkstatt.
Bei hydraulischen Scheibenbremsen drücken zwei Kolben auf die Bremsscheibe. Durch Verschmutzung kann es vorkommen, dass diese nicht mehr synchron laufen.
Um das zu überprüfen, zieht man am Bremshebel und beobachtet am Bremssattel, ob sich die beiden Bremsbeläge gleichmässig bewegen. Bewegt sich nur einer oder einer der beiden viel stärker, müssen die Kolben gereinigt werden.
Öl, Fett und Dreck auf der Bremsscheibe verringern die Bremsleistung und sorgen für Quietschgeräusche. Am besten reinigt man die Bremsscheibe grob mit Stahlwatte und danach mit einem sauberen, fusselfreien Lappen mit etwas Aceton, Isopropanol oder Bremsreiniger.
Zum Ersetzen der Bremsbeläge muss meist das Rad ausgebaut werden. Danach die Bremskolben mit einem breiten Schraubenzieher oder dem Bremskolbenspreizer vorsichtig in ihre Ausgangsposition drücken, dann Sicherungssplint und Bremsbeläge entfernen.
Jetzt können die neuen Bremsbeläge eingesetzt, der Sicherungssplint montiert und das Rad wieder eingesetzt werden. Um die Bremsbeläge in Position zu bringen, muss der Bremshebel ein paarmal gezogen werden.
Nach langer Winterfahrt oder wenn die Bremskolben nicht mehr gleichmässig laufen, lohnt es sich, die Bremskolben gut zu reinigen und wieder leichtgängig zu machen. Dafür werden die Bremsbeläge entfernt und die Bremskolben ganz vorsichtig etwas weiter herausgedrückt.
Mit Bremsreiniger, Lappen, allenfalls mithilfe einer Zahnbürste oder eines Wattestäbchens werden nun die Bremskolben gereinigt. Sind sie sauber, kann man sie zusätzlich mit einem Wattestäbchen mit etwas Bremsflüssigkeit schmieren. Nun werden die Bremskolben ganz vorsichtig mit einem breiten Schraubenzieher oder dem Bremskolbenspreizer zurückgedrückt.
Die Bremsscheibe sollte frei zwischen dem Bremsbelägen drehen (vorausgesetzt, die Bremse wurde erstmalig korrekt justiert). Touchiert die Bremsscheibe den Bremsbelag, so hat sie eine kleine Unwucht.
Dies kann einfach ausgeglichen werden, in dem die Bremsscheibe an entsprechender Stelle vorsichtig geradegebogen wird. Dafür gibt es spezielle Richtwerkzeuge, man kann es aber gut auch mit der flachen Hand machen.
Bei vielen Modellen gibt es am Bremshebel, eine kleine Schraube, mit der die Distanz des Hebels zum Lenker und damit der Punkt, an dem die Bremse greift, verstellt werden kann.
Fühlen sich die Vorder- und Hinterradbremse unterschiedlich an, liegt das oft daran, dass diese Justierschrauben nicht gleichmässig eingestellt sind.
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