Die S-Bahn-Fahrt von Bern Richtung Fribourg dauert 15 Minuten und endet beim Bahnhof Thörishaus, einer typischen Vorortsgemeinde bei Köniz mit etwas über 1100 Einwohnern. Von dort sind es noch zwei Aufwärtskilometer zur Landidylle Oberried.
Dort funktionierte der Bauernsohn Thomas Binggeli 1991 im zarten Alter von 17 Jahren zusammen mit seinem Bruder Markus den Bauernhof der Eltern während deren Ferienabwesenheit in einer Geheimaktion in den «Velo Service Oberried» um. Daraus wurde später «Thömus – Velos vom Bauernhof», heute ein erfolgreicher Schweizer Brand.
Den ehemaligen Bauernhof umgibt ein grosses Neubau-Ensemble. 50 Personen arbeiten im neu eröffneten Gebäude für den Swiss Bike Park, Thömus und Twinner. Das grosse Gebäude, bescheiden Clubhaus genannt, beherbergt ein Servicecenter, eine Buvette und einen Shop.
Es herrscht ein Gewusel an diesem Herbstmorgen, auf allen Ebenen wird gewerkt und diskutiert. Ein menschliches Bienenhaus, wo die Familie (ausser Markus) weiterhin zu Hause ist. Auch Vater Binggeli ist noch im Betrieb aktiv, der Bruder ebenfalls, nur die Mutter ist vor einigen Jahren verstorben.
Der kurzzeitig gestörte Frieden vor über dreissig Jahren ist längst wiederhergestellt. Der Bauernbetrieb ist einem schon fast industriellen Velobetrieb mit dem grosszügigsten Bikepark der Schweiz gewichen. Nur die Montage der Bikes erfolgt in Thörishaus.
Thomas Binggeli führt den Journalisten per Velo durch das grosse Areal und anschliessend in einen der Sitzungsräume. Zwischendurch wird hier und dort gegrüsst – es herrscht eine entspannte, kollegiale Atmosphäre.