Pete Mijnssen,
Chefredaktor
(pete.mijnssen@velojournal.ch)
Kommentar,
28.05.2025
Was lange währt, wird endlich gut. Das könnte das Motto der diesjährigen Cycle Week in Zürich gewesen sein. Sie stand im Zeichen des neuen Stadttunnels, auf den Zürichs Velofahrende fast 40 Jahre lang gewartet haben.
Pete Mijnssen,
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(pete.mijnssen@velojournal.ch)
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28.05.2025
Der neu eröffnete Stadttunnel bringt Zürich auf dem Weg zur Velostadt ein grosses Stück voran. (Foto: Fabian Baumann)
Mit der Eröffnung des Velotunnels und als Startschuss für die diesjährige Cycle Week nahmen Ende Mai 1500 Velofahrerinnen und Velofahrer unter dem Hauptbahnhof ein lang ersehntes Teilstück im Zürcher Velowegnetz in Betrieb. Der etwas über 300 Meter lange Tunnel verbindet nun direkt den Kreis 1 mit dem Kreis 5.
«Darauf hat «Velozürich» fast 40 Jahre gewartet.»
Darauf hat «Velozürich» fast 40 Jahre gewartet. Schon 1988 hatte der Stadtrat als Folge der Veloweginitiative von 1984 ein ambitioniertes Projekt für eine Veloquerung und -station unter dem Bahnhof und entlang der Sihl dem Stimmvolk vorgelegt. Sogar eine Velostation mit rund 2000 Abstellplätzen war damals eingeplant. Das Projekt war aber mit einem umstrittenen Gestaltungsplan für den HB-Südwest gekoppelt. Und so wurden diese Pläne von der Stimmbevölkerung als Ganzes bachab geschickt.
Gleichzeitig dauerte noch immer der Kampf gegen die Stadtautobahn Ypsilon an, ein Relikt aus den 60er-Jahren. Dieser rettete den Oberen Letten – und ermöglichte nun Jahrzehnte später die neu eröffnete Veloroute unter dem HB. Der Tunnel war Teil der sogenannten Sihltiefstrasse, auch sie ein Überbleibsel des unterirdischen Bahnhofs Museumstrasse, für den Ende der 1980er-Jahre eine 25 Meter breite Röhre unter dem Hauptbahnhof erstellt wurde. Diese «Vorinvestition» war dem Kanton 75 Millionen Franken wert. In den 1990er-Jahren wurde der unterirdische Stummel weiter ausgebaut.
Mit der Eröffnung der Westumfahrung 2009 und dem Uetlibergtunnel erübrigte sich eine Nationalstrassen-Zusammenführung mitten in der Stadt. Und so setzte sich letzendlich die Erkenntnis durch, dass der Tunnelrohbau unter dem Hauptbahnhof wahrscheinlich nie für eine Autobahn gebraucht würde.
«Mit dem Velotunnel hat Zürich einen grossen Schritt in Richtung Velostadt gemacht.»
Eine Pro-Velo-Petition von 2011 brachte den Stein der Weisen zur Umnutzung in einen Velotunnel entlang der Sihl dann endgültig ins Rollen. Die Idee wurde von den Behörden unterstützt und 74 Prozent der Stadtzürcher Stimmbevölkerung sagten Ja zur Umwandlung in eine Veloverbindung.
Waren die 14 Jahre bis zur jetzigen Eröffnung vergleichsweise kurz, stiegen die Kosten mit 40 Millionen für ein Veloprojekt vergleichsweise hoch. Aber noch immer fast die Hälfte billiger als eine 75 Millionen teure, nutzlose «Vorinvestition». Letztes Jahr hat das federführende Astra das Ypsilon endgültig aus der Autobahnplanung gestrichen. Aktivistinnen und Planer möchten gar keinen Durchgangsverkehr mehr durch die Stadt hindurch.
Der Autoverkehr müsse konsequent auf den Umfahrungsring geleitet werden, sagt Ex-Stadtrat Richard Wolff: «Omega statt Ypsilon». Mit dem Velotunnel hat Zürich einen grossen Schritt in Richtung Velostadt gemacht. Darüber hinaus hat die Limmatstadt ein Schmuckstück erhalten, auf das sie für einmal ganz unbescheiden stolz sein darf. Dessen Eröffnung war das Schaumkrönchen der diesjährigen Cycle Week.
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