Pete Mijnssen,
Chefredaktor
(pete.mijnssen@velojournal.ch)
Kommentar,
26.01.2021
Der grosse Schneefall und die Kälte Mitte Januar brachten Chaos in den Städten und in den Veloforen machten viele ihrem Ärger Luft. Ist dieser berechtigt oder übertrieben?
Pete Mijnssen,
Chefredaktor
(pete.mijnssen@velojournal.ch)
Kommentar,
26.01.2021
Zehn Tage lang hatte Väterchen Frost die Schweiz im Griff. Ungewöhnlich lang. Jedenfalls muss ich weit zurückblicken, um mich zu erinnern, wann es das letzte Mal so lange so kalt war. So wechselte ich als Alltagsradler drei Tage auf das Bike und bewegte mich auch damit nur «seeehr» vorsichtig zwischen Salzmatsch und Eisbrocken. Eigentlich liebe ich die Herausforderungen auf zwei Rädern bei solchen Wetterverhältnissen. Ich habe grossen Respekt vor allen, die dann auf Velos unterwegs sind und vor allem denjenigen, welche die Strasse räumen müssen.
Die Männer und Frauen vom Räumungsdienst hatten es diesmal nicht nur mit dem vielen Schnee zu tun. Sie mussten auch noch Bäume und Äste wegräumen, bevor die Schneemassen auf den Strassen und Trottoirs an die Reihe kamen. Das dauerte - nicht zuletzt, weil in der Stadt Zürich die Schneepflüge an den Anschlag kamen und den Geist aufgaben. Dank schlanker Verwaltung hat man in den letzten Jahren etwa Schneefräsen weggespart, weil diese nicht mehr gebraucht wurden. Jetzt wären sie aber eine grosse Hilfe gewesen. Dafür sah man sogar Unternehmen aus Bern, die in Zürich aufräumten.
«Die SP-Gemeinderätinnen Natascha Wey und Simone Branderwollen mit einer schriftlichen Anfrage vom Stadtrat erfahren, wie die Stadt die Prioritäten setzt bei der Schneeräumung.»
Auch die Velogemeinde nervte sich, dass die Stadt Zürich zuerst die Strassen freimachte und dabei den Schnee auf den eh eng bemessenen Velostreifen und -wegen deponierte. Mit einem Brief an Tiefbauamtvorsteher Richard Wolff machte Umverkehr ihrem Unmut Luft. So bat das federführende ERZ in der Folge Verständnis bei der Bevölkerung und den Velofahrern für die langsam voranschreitenden Räumungsarbeiten. Die verzögerte Schneeräumung beschäftigt auch die SP-Gemeinderätinnen Natascha Wey und Simone Brander. Sie wollen mit einer schriftlichen Anfrage vom Stadtrat erfahren, wie die Stadt die Prioritäten setzt bei der Schneeräumung. Auch sie stören sich daran, dass die Strassen relativ rasch, Velowege und Trottoirs aber nur sehr zögerlich geräumt wurden.
Zürich: Zehn Tage nach dem Flockdown ist der Velostreifen noch immer nicht geräumt. (Foto: Julie Nielsen)
«In Schweden und Dänemark gilt schon länger die umgekehrte Reihenfolge: zuerst werden Velowege und Trottoirs geräumt, erst dann Strassen.»
Man kann nun zwar einwenden, in solch aussergewöhnlichen Umständen sei von allen Verkehrsteilnehmenden Geduld gefragt. Aber die Reaktion zeigt, wie sich die Zeiten gerade auch hier ändern. Auch wenn einzelne sich darüber mokieren, die Generation Snowflake (sic!) habe eben noch nie richtigen Schnee in der Stadt gesehen und das sei schon etwas Anspruchsdenken. Aber auch für die Älteren war der Flockdown etwas Neues. Fakt ist, dass sich zu Fussgehende und Velofahrer immer weniger damit abfinden, dass Trottoirs und Velowege bei der Räumung keine Priorität haben. In Schweden und Dänemark gilt schon länger die umgekehrte Reihenfolge: zuerst werden Velowege und Trottoirs geräumt, erst dann Strassen. Das scheint gut zu funktionieren, denn oben im Norden hat es wohl öfters als einmal in zwanzig Jahren viel Schnee. Flockdown hin oder.
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